Ansteckung
Immer mehr Corona-Ausbrüche in brandenburgischen Kliniken
In einer Klinik in Bad Saarow sind Mitarbeiter und Patienten mit dem Coronavirus infiziert, in Krankenhäusern in Cottbus und Potsdam wurden Infektionen bislang nur bei Beschäftigten festgestellt.
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Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus: Die Pflegeschule des Krankenhauses meldet mehrere Corona-Infektionen.
© Andreas Franke / dpa
Potsdam. In Brandenburg gibt es immer mehr Corona-Ausbrüche in Krankenhäusern. Am Schlimmsten betroffen dürfte weiterhin das Helios-Klinikum in Bad Saarow (Kreis Oder-Spree) sein. Wie Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Dienstag in einer Pressekonferenz mitteilte, seien dort mittlerweile 30 Personen positiv getestet worden – darunter 14 Mitarbeiter und 16 Patienten.
Ähnlich wie im Frühjahr beim Ausbruch am Potsdamer Ernst von Bergmann-Klinikum soll nun auch in Bad Saarow das Krisenteam des Robert Koch-Instituts zum Einsatz kommen, sagte Nonnemacher. Darum habe der betroffene Landkreis ausdrücklich gebeten.
Die Klinik nimmt bereits seit dem Wochenende keine Neuaufnahmen mehr vor, auch die Notaufnahme des Krankenhauses ist mindestens bis zum Freitag abgemeldet.
In Cottbus ist die Pflegeschule im Fokus
In Cottbus ist nach Angaben von Nonnemacher die Pflegeschule am Carl-Thiem-Klinikum betroffen. Dort seien bislang nur Pflegeschüler, eine Lehrerin sowie Mitarbeitende infiziert. Patienten seien nach Stand vom Dienstag nicht angesteckt worden.
„Das Problem ist dort geringer als in Bad Saarow, und man steuert dort sehr konsequent gegen“, sagte die Ministerin. Die Klinik sei weiter in Betrieb: Komplizierte Operationen würden am Carl-Thiem-Klinikum ebenso durchgeführt, wie die Notaufnahme am Netz sei. Lediglich elektive Eingriffe seien verschoben worden.
Zudem wurde am Dienstag bekannt, dass auch das Potsdamer Ernst von Bergmann-Klinikum wieder von einem Corona-Ausbruch betroffen ist. Durch das Abstrichmanagement des Klinikums wurde festgestellt, dass insgesamt vier Mitarbeiter symptomfrei mit Corona infiziert waren. Drei der vier Mitarbeitenden arbeiteten in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
Diese Klinik nimmt derzeit deswegen keine neuen Patienten auf. Zudem dürfen Besucher die Station nach Angaben des Ernst von Bergmann-Klinikums vorerst nicht mehr betreten. (lass)