„VideoDoc“
In Thüringen Video-Bereitschaftsdienst auch für Kinder
Ab 4. Oktober sind laut KV Thüringen auch Pädiater in die telemedizinische Bereitschaft außerhalb der regulären Praxis-Sprecherzeiten eingebunden.
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In Thüringen wird die Videosprechstunde im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst auf Pädiater erweitert.
© Sebastian Gollnow/dpa
Erfurt. In Thüringen wird die Videosprechstunde im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst erweitert. Ab 4. Oktober sind auch Kinder- und Jugendärzte in die telemedizinische Bereitschaft außerhalb der regulären Praxis-Sprecherzeiten eingebunden, wie die Kassenärztliche Vereinigung am Montag mitteilte. Geeignet seien die „VideoDocs“ beispielsweise bei Fragen zu Medikationen, leichten Infekten, Wunden ohne Blutungen oder Hauterkrankungen.
Der Bereitschaftsdienst per Videosprechstunde war in Thüringen vor einem Jahr mit 25 teilnehmenden Ärzten gestartet – zunächst für Erwachsene. Er ergänzt den Bereitschaftsdienst mit persönlichem Arztkontakt in einer Bereitschaftsdienstzentrale oder per Fahrdienst und ist werktags außerhalb der Praxissprechzeiten und an Feiertagen unter der bundesweiten Notdienstrufnummer 116 117 erreichbar.
Vermittlung zum „VideoDoc“
Dort erfolgt eine strukturierte medizinische Ersteinschätzung durch qualifiziertes Personal. Eignet sich der Fall für eine telemedizinische Behandlung, können sich Patienten zum „VideoDoc“ vermitteln lassen. Die Patienten können dabei entscheiden, ob sie per Videoschalte oder per Telefon mit den Bereitschaftsärzten kommunizieren wollen.
„Mit dem Service erhalten unsere Patienten auch außerhalb der Sprechzeiten eine schnelle, kompetente Behandlung – und sie ersparen sich den Weg zu einer Praxis, wenn dies nicht unbedingt nötig ist“, erklärte die KVT-Vorsitzende Annette Rommel. Die bisherigen Erfahrungen mit der Tele-Bereitschaft seien positiv, dies zeigten auch die Rückmeldungen von Ärzten.
Ungeeignet für die VideoDocs sind laut KVT Wunden mit Blutungen oder Schmerzen im Skelettapparat mit Trauma. In solchen Fällen empfiehlt sie, eine Bereitschaftsdienstpraxis vor Ort aufzusuchen. In lebensbedrohlichen Fällen seien Rettungsdienst und Notruf 112 die richtigen Ansprechpartner. (zei)