Nachfrage steigt

Jüngere in Mecklenburg-Vorpommern nutzen zunehmend Psychotherapie

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Schwerin. Junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern entdecken verstärkt die Möglichkeit, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen zu können. In keinem anderen Bundesland fällt der Anstieg so stark aus wie im Nordosten der Republik: Innerhalb von zehn Jahren (2009 bis 2019) stieg die Inanspruchnahme um 239 Prozent.

Dies zeigt eine Datenauswertung der Barmer, in die Daten von 48.000 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Mecklenburg-Vorpommern eingeflossen sind. Danach ist der Anteil von Menschen unter 24 Jahren, die psychotherapeutische Hilfe suchen, mit 3,33 Prozent zwar noch immer der bundesweit geringste, inzwischen aber auf dem Niveau etwa von Thüringen (3,44 Prozent) und Schleswig-Holstein (3,45 Prozent). Zum Vergleich: Zehn Jahre vorher nahmen in Mecklenburg-Vorpommern nur 0,98 Prozent der Menschen aus dieser Altersgruppe psychotherapeutische Hilfe in Anspruch.

Gründe: Schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

Aktuell sind Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen die häufigsten Anlässe, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Das Geschlechterverhältnis bei der Inanspruchnahme variiert mit dem Alter.

Bis zum Alter von zehn Jahren sind es zu 70 Prozent Jungen, die vor allem wegen der Diagnose ADHS Kontakt zu einem Psychotherapeuten haben. Danach sind es häufiger Mädchen, ab 16 Jahren sogar zu 75 Prozent.

Die Barmer geht davon aus, dass der Bedarf an Psychotherapie bei jungen Menschen weiter steigen wird und sorgt sich insbesondere um die Versorgung im ländlichen Raum. Insgesamt sind im Land 673 Psychotherapeuten tätig. (di)

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