Appell eines Behinderten-Beauftragten

Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz nicht gleich verteufeln!

Der saarländische Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Professor Daniel Bieber, bittet Angehörige von Gesundheitsberufen um Verständnis, wenn Menschen aus gesundheitlichen Gründen keine Maske zum Schutz vor SARS-CoV-2 tragen können.

Veröffentlicht:
Vielerorts ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben. Aber einige Menschen können aus gesundheitlichen Gründen keine Schutzmaske tragen.

Vielerorts ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben. Aber einige Menschen können aus gesundheitlichen Gründen keine Schutzmaske tragen.

© DAndresen / stock.adobe.com

Saarbrücken. Wer aus medizinischen Gründen keine Maske tragen kann, muss selbst in Arztpraxen oder Apotheken mit unangenehmen Szenen rechnen. Der Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen im Saarland, Professor Daniel Bieber, hat nach mehreren Beschwerden zu einem differenzierten und solidarischen Umgang mit der Maskenpflicht aufgerufen.

Bieber berichtete auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“, dass es in Apotheken schon mehrfach zu stressigen Situationen gekommen sei. Aber auch bei Ärzten seien schon Betroffene, so etwa ein Rollstuhlfahrer mit Lungenproblemen, trotz Ankündigung ihres Besuchs zunächst von Helferinnen abgewiesen worden. Die Ärzte selbst hätten davon aber nichts bemerkt und sich später entschuldigt.

Proaktive Lösungen angeregt

Grundsätzlich hält Bieber das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung für eine sinnvolle Maßnahme und zudem für einen Akt der Solidarität. Andererseits dürften aber Menschen, bei denen medizinische Gründe entgegenstünden, nicht ausgegrenzt, benachteiligt oder gar aggressiv angegangen werden.

Beschwerden über unberechtigte Betretungsverbote kämen vor allem nach unangenehmen Erfahrungen im Lebensmitteleinzelhandel, dem Verkehrswesen und an dritter Stelle eben auch aus dem Gesundheitsbereich.

Bieber riet beiden Seiten zu Verständnis und dem Suchen nach proaktiven Lösungen. So könne das freiwillige Vorzeigen einer ärztlichen Bescheinigung ebenso zur Entspannung beitragen wie eine freundliche Nachfrage, warum jemand keine Maske trage. (kud)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Neue Aufgabe

UKS-Chefin wechselt in die Schweiz

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Lesetipps
Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter