Aufnahmestopp

Missstände in Reha-Klinik: Ermittlungen gegen leitende Mitarbeiter

Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen hat die Schließung der Klinik in Lenggries angeordnet, nachdem wiederholt pflegerische Mängel, Unstimmigkeiten in Dienstplänen und falsche Insulingaben festgestellt worden waren.

Veröffentlicht:
Außenansicht der geriatrischen Reha-Fachklinik Lenggries. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit Pflegemissständen in der geriatrischen Reha-Fachklinik Lenggries laufen auf Hochtouren.

Außenansicht der geriatrischen Reha-Fachklinik Lenggries. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit Pflegemissständen in der geriatrischen Reha-Fachklinik Lenggries laufen auf Hochtouren.

© Uwe Lein / dpa

Bad Tölz. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit Pflegemissständen in der geriatrischen Reha-Fachklinik Lenggries laufen auf Hochtouren. Bei einer Durchsuchung Ende Juni seien umfangreiche Unterlagen sichergestellt worden, die ausgewertet werden müssten, hieß es am Dienstag bei der Polizei.

Gegen drei Beschuldigte, allesamt in Leitungsfunktionen in der Fachklinik, ermittle die Kripo Weilheim wegen des Verdachts der vorsätzlichen Körperverletzung aufgrund pflegerischer Missstände, erläuterte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd.

Auf richterliche Anordnung habe es am 28. Juni in der Klinik sowie an mehreren Privatadressen der Beschuldigten Durchsuchungen gegeben. „Die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden sind aufwendig und werden längere Zeit in Anspruch nehmen“, teilte die Polizei mit. Von der Klinik war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Schließung zum 31. August

Das Haus, das über 60 Betten verfügt, muss zum 31. August schließen. Derzeit werden nach Angaben des Landratsamtes Bad Tölz-Wolfratshausen die Patienten in andere Kliniken verlegt.

Die Behörde hatte die Schließung angeordnet, nachdem wiederholt pflegerische Mängel, Unstimmigkeiten in Dienstplänen und falsche Insulingaben festgestellt worden waren. Daraufhin sei dem Betreiber die erforderliche Zuverlässigkeit abgesprochen worden: „Die Erlaubnis zum Betrieb einer Privatkrankenanstalt wurde widerrufen (im Sofortvollzug)“, hatte eine Sprecherin der Behörde mitgeteilt. Der „Münchner Merkur“ hatte am Vortag darüber berichtet.

Der Betreiber der Klinik verfügt über weitere Einrichtungen, unter anderem eine andere Reha-Klinik im Landkreis Rosenheim. Diese sei derzeit nicht im Mittelpunkt der Ermittlungen, sagte ein Polizeisprecher. „Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Ermittlungen in Zukunft noch ausdehnen werden.“ (dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Anschuldigungen nicht bewiesen

Tote Krankenschwester: Arzt wird freigesprochen

Diskussionsrunde

LÄK Bayern wirbt für lokale Hitzeschutz-Bündnisse

Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Gesundheitspolitik

HPV-Impfung verhindert Krebs

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung