Nach Vorstellungen der Bundesregierung

München soll Modellkommune für kontrollierte Cannabisabgabe werden

Landesgesundheitsminister Holetschek kündigt massiven Widerstand gegen die Cannabis-Pläne der Rathausfraktion an.

Veröffentlicht:
Bald auch in München? Shop zum Erwerb von Cannabisprodukten.

Bald auch in München? Shop zum Erwerb von Cannabisprodukten.

© whyframeshot / stock.adobe.com

München. Die Landeshauptstadt München soll nach Vorstellung der Rathauskoalition Modellkommune für die kontrollierte Abgabe von Cannabis werden. Die Fraktionen von Grünen und SPD schlugen nach eigenen Angaben am Mittwoch in einem entsprechenden Antrag vor, dass sich München für die geplanten Modellregionen bewerben solle. In diesen Projektregionen sollen Erwachsene nach dem Willen der Bundesregierung Cannabis in lizenzierten Geschäften legal kaufen können.

Doch ganz so einfach wird es damit im Freistaat wohl nicht, denn die Staatsregierung kündigte umgehend „entschiedenen Widerstand“ an. „Die Landeshauptstadt sollte sich das gut überlegen“, warnte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in Berlin. „Wir werden alle Mittel und Wege prüfen, um die Einrichtung von Cannabis-Modellprojekten in Bayern zu verhindern.“ Diese widersprächen geltendem Völker- und Europarecht, eine Zulassung käme somit nicht in Betracht. „Abgesehen davon sind diese Pläne aufgrund der großen gesundheitlichen Risiken unverantwortlich“, betonte Holetschek.

Konsum soll sicherer und die Polizei entlastet werden

Grüne und SPD sehen das anders: „Damit wird der Genuss sicherer und der Schwarzmarkt wird austrocknen. Als Modellkommune unter wissenschaftlicher Begleitung wird München zeigen können, wie die Lieferketten funktionieren und wie Jugendliche und Kinder am besten geschützt werden können“, erläuterte die Grünen-Stadträtin Angelika Pilz-Strasser. „Mit einer vernünftigen Gesundheitspolitik drängen wir illegalen Handel auch mit verunreinigtem Cannabis zurück“, ergänzte die SPD-Stadträtin Lena Odell.

Die SPD/Volt-Fraktion verspricht sich zudem eine Entlastung von Polizei und Staatsanwaltschaft und eine Entkriminalisierung von Konsumentinnen und Konsumenten. Zur Vorbereitung soll das Gesundheitsreferat eine Umfrage durchführen, damit Informations- und Hilfeangebote den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger entsprechen. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Festlegung durch das Innenministerium

Bayerns Nord-Telenotarztzentrale kommt nach Würzburg

Zecken

Deutlich mehr FSME-Fälle in diesem Jahr

Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Pneumonien, Frakturen, Infarkte

Demenz-Patienten durch Antipsychotika offenbar vielfach gefährdet

Tagung in Chicago

Herzkongress AHA 2024: Diese neuen Studien stehen im Blickpunkt

Lesetipps
Der Rücken einer Frau mit rötlich-fleckigem Hautausschlag ist zu sehen.

© stockmaster / stock.adobe.com

Für den Praxiseinsatz

Komorbiditäten bei Psoriasis: Checkliste zur Risikoermittlung

Wie geht es nach der Neuwahl des Bundestages in der Gesundheitspolitik weiter? Der Virchowbund macht Vorschläge, die heftige Debatten auslösen könnten.

© New Africa / stock.adobe.com

Zukunft des Gesundheitswesens

Freie Arztwahl soll für Patienten teurer werden

Steine stapeln in der Natur kann für Stressgeplagte ein entspannendes Ritual sein.

© Igor / stock.adobe.com / KI-generiert

Stressmediziner im Interview

Kollege gibt Tipps: Das hilft Ärzten bei Stress