Nordrhein-Westfalen

NRW-Praxen sollen ab Ende März Corona-Impfstoff erhalten

Was in Impfzentren nicht verbraucht wird, soll in die Praxen gehen, kündigt Landesgesundheitsminister Laumann an.

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Will schon Impfstoff in die Praxen geben, bevor die Belieferung durch den Bund beginnt: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Will schon Impfstoff in die Praxen geben, bevor die Belieferung durch den Bund beginnt: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

© dpa

Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen will die Hausärzte mit Corona-Impfstoff versorgen, noch bevor die Belieferung der Praxen durch den Bund beginnt. „Ende März werden wir als Land Impfstoff in die Praxen geben“, kündigte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) vor Journalisten in Düsseldorf an. Es sei immer die Strategie seines Hauses gewesen, die Hausärzte möglichst schnell einzubinden.

„Alles, was wir in den Impfzentren nicht verimpfen, werden wir in die Hausarztpraxen geben, damit sie Chroniker impfen“, sagte er. Allerdings werde es sich pro Praxis nicht um große Mengen handeln. Klagen aus Kreisen der Hausärzte, dass sie nicht ausreichend über die Impfungen in ihren Praxen informiert würden, wies Laumann zurück.

Vor der Schaltkonferenz der Landesgesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch seien konkrete Aussagen noch nicht möglich gewesen, betonte er. Die KVen würden die Hausärzte jetzt unterrichten. „Sie sind aber schon lange darüber informiert, dass sie sich ihre Patientenakten mit Blick auf die Chroniker angucken sollen.“

Impfzentren bleiben weiter wichtig

Die Impfzentren in den Kommunen werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, stellte er klar. „Ich bin sicher, dass wir im Mai, Juni, Juli und August für jede Impfstelle sehr dankbar sind, um eine Struktur zu haben, wenn ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht.“

Ab Mitte April werden im bevölkerungsreichsten Bundesland die Impfungen für die rund 1,6 Millionen über 70-Jährigen starten. Sie werden ab Anfang April jeweils nach Jahrgängen eingeladen. Das Land nimmt zudem weitere Gruppen in den Fokus. Pflegebedürftige der Pflegestufen 4 und 5, die zu Hause gepflegt werden, sollen jetzt ein Angebot erhalten. Sie werden entweder über die Hausärzte oder die mobilen Teams der Impfzentren geimpft. Jeder aus dieser Gruppe könne zwei weitere Personen benennen, die gleichzeitig mitgeimpft werden, berichtete Laumann. Dasselbe gelte ab Ende März für schwangere Frauen. Sie könnten zwar nicht selbst geimpft werden, jedoch jeweils zwei ihrer Kontaktpersonen.

Erleichterungen für Pflegeheime

„Wir sind in Abstimmung mit den Kassenärztlichen Vereinigungen, wie wir das am besten organisieren, zum Beispiel über die Frauenärzte.“ Für Alten- und Pflegeheime kündigte der Minister Erleichterungen an. Angesichts der hohen Impfquoten bei Bewohnern und Personal müssten dort wieder mehr Normalität und soziale Teilhabe möglich werden.

Angebote wie Singen und Spielen werden in den Heimen deshalb wieder erlaubt, es dürfen wieder mehr Besucher kommen. Die strenge Maskenpflicht wird aufgehoben. Die Bewohner werden nicht mehr getestet, die Tests der Beschäftigten und der Besucher aber beibehalten.

Viele Hausärzte wollen die kostenlosen Schnelltests anbieten

Nach Angaben von Laumann gibt es im nordrhein-westfälischen Gesundheitswesen eine große Bereitschaft, an den kostenlosen Schnelltestungen von Bürgern teilzunehmen. „Die KVen sagen, dass sich mehr Hausärzte beteiligen wollen, als sie gedacht haben.“ Um auch in ländlichen Regionen Testmöglichkeiten anzubieten, werden „kleine Teststellen“ neben der üblichen Vergütung eine Pauschale von 1000 Euro erhalten. Ein Beispiel seien Apotheken, die in kleinen Orten ein Testzelt aufstellen.

Man könne nicht verhindern, dass sich Menschen mehr als einmal pro Woche testen lassen, sagte er. Zwar würden die Daten erfasst, ein tagesgleicher Datenabgleich sei aber nicht möglich. „Vielleicht fällt es später bei der Abrechnung auf.“ Wird wegen eines positiven Schnelltests ein PCR-Test notwendig, ist auch dieser kostenlos, erläuterte Laumann. (iss)

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