Nordrhein/Thüringen

Nervenärzte – Telekonsile zu wenig genutzt

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KÖLN. Die Telekonsile für Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS-Konsil) in Nordrhein und in Thüringen fristen noch ein Schattendasein. Die Konsile stoßen zwar bei den Fachärzten auf gute Resonanz. „Sie kommen aber nicht in Gang, weil es keine Nachfrage von den Hausärzten gibt“, berichtete die Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Nervenärzte, Dr. Sabine Köhler, bei den Neurologen- und Psychiatertagen in Köln.

Über das ZNS-Konsil können Haus- und Fachärzte bei der Behandlung von Patienten mit Demenz, Psychosen, Parkinson, Multipler Sklerose oder Migräne schnell eine Einschätzung von besonders qualifizierten Experten einholen. Basis ist eine spezielle Kommunikationssoftware, die Kommunikation läuft über strukturierte Formulare, die über eine Online-Plattform abrufbar sind.

„Uns ist es bislang nicht gelungen, die Hausärzte so zu sensibilisieren, dass sie untereinander für das Projekt werben“, bedauerte Köhler. Der Verband werde jetzt versuchen, Hausärzte gezielt anzuschreiben, und auch den Weg über Qualitätszirkel suchen, kündigte sie an.

Ein Problem liege auch darin, dass das ZNS-Konsil aufseiten der Kostenträger bislang nur von der Barmer unterstützt wird. „Wir sind mit anderen Krankenkassen im Gespräch“, berichtete Köhler. Die Verhandlungsposition wäre aber einfacher, wenn die Konsile tatsächlich genutzt würden.

Dass regionale Projekte in den Bund ausstrahlen können, zeige die „Neurologisch-psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung“ (NPPV) in Nordrhein. „Mit der NPPV kann man zeigen, wie Versorgung laufen kann.“ (iss)

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