„Vorreiterrolle“

Niedersachsen weitet präventive Corona-Tests aus

In Niedersachsen können sich Beschäftigte in Heimen und Kitas ab einer gewissen Inzidenz auf SARS-CoV-2 testen lassen. Auch Antikörpertests sollen angeboten werden.

Veröffentlicht:
Niedersachsens Gesundheitsministerin Reimann kündigt erweiterte Angebote für Corona-Tests an.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Reimann kündigt erweiterte Angebote für Corona-Tests an.

© Julian Stratenschulte / dpa

Hannover. Niedersachsen wird die die Corona-Tests ausweiten. In Landkreisen, in denen die Inzidenz von 35 Infektionen pro 100 .000 Einwohnern im Zeitraum von sieben Tagen überschritten wird, würden künftig allen Beschäftigten in Alten- und Pflegeheimen, in ambulanten Pflegediensten, in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und in Kindertagesstätten präventive PCR-Tests angeboten, teilte Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann (SPD) mit. Gerade in diesen Bereichen habe man es mit Personen zu tun, die aufgrund ihrer Arbeitssituation nicht in der Lage sind, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, so Reimann.

Da es derzeit in Niedersachsen keinen Landkreis gibt, der besagte Marke überschreitet, bestehe „vorbehaltlich der Abstimmung mit den örtlichen Behörden die Möglichkeit, das beschriebene Verfahren ab der kommenden Woche in dem Landkreis umzusetzen, der landesweit die höchste 7-Tages-Inzidenz aufweist“, teilt das Gesundheitsministerium mit.

Bei Infektion umfassende Testung

Im Falle eines laborbestätigten Falles in einer Einrichtung soll das gesamte Personal auf COVID-19 getestet werden. Abhängig von der Lage vor Ort gelte dies dann auch für alle Bewohner der Einrichtung.

Grundlage für diese Testungen liefert eine für kommende Woche angekündigte Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums. Sie wird dafür sorgen, dass die Kosten dieser Tests in Höhe von rund 60 Euro pro Test mit den Krankenkassen auch abgerechnet werden können, hieß es.

Auch mit Blick auf die BMG-Verordnung erklärt die Gesundheitsministerin: „Testungen müssen gezielt und anlassbezogen bleiben, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten und die vorhandenen personellen und materiellen Ressourcen so effektiv wie möglich einzusetzen.“

Bundesweite Vorreiterrolle

Darüber hinaus soll es in Niedersachsen Antikörpertests geben. „Wir werden den Beschäftigten in allen Einrichtungen, die bereits Ausbrüche erleben mussten, die Möglichkeit geben, sich auf Antikörper gegen das Virus testen zu lassen“, sagte Reimann. „Damit sind wir bundesweit in einer Vorreiterrolle!“

Mit den Testergebnissen soll eine eventuelle Schutzwirkung nach einer durchstandenen Infektion nachgewiesen werden können, sagte Dr. Matthias Pulz, Präsident des Landesgesundheitsamtes.

Daneben gilt die anlassbezogene Testung: Auf Grundlage der überarbeiteten Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sollen im Falle eines laborbestätigten COVD-19-Falles sämtliche Kontaktpersonen der sogenannten Kategorie 1 getestet werden. Die Gesundheitsämter vor Ort ermitteln diese engen Kontaktpersonen mit großem Aufwand, stellen sie unter Quarantäne und testen sie dann unabhängig von Symptomen, sagte Reimann. (cben)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Vernetzte Versorgung

Ambulant-stationäres Projekt veröffentlicht Halbzeitbilanz

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung