Ukraine-Krieg

Phantomschmerzen nach Amputation: App soll betroffenen Ukrainern helfen

Das Projekt PAMELA der Uniklinik Jena in der Ukraine zielt darauf ab, Phantomschmerzen nach einer Amputation zu verhindern und Betroffene zu behandeln. Unter anderem kommt die Spiegeltherapie zum Einsatz.

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Leiden Patienten nach einer Amputation unter Phantomschmerzen, kann eine Spiegeltherapie weiterhelfen, teilt das Universitätsklinikum Jena mit.

Leiden Patienten nach einer Amputation unter Phantomschmerzen, kann eine Spiegeltherapie weiterhelfen, teilt das Universitätsklinikum Jena mit.

© Routine Health GmbH

Jena. Eine Amputation kann die Lebensqualität für Betroffene stark beeinträchtigen und nicht selten leiden Patientinnen und Patienten unter Phantomschmerzen, erinnert das Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Besonders in der Ukraine sei es schwierig, bei der hohen Anzahl an Amputationen einen Zugang zu einer angemessenen Versorgung zu bekommen. Eine App soll das nun ändern: Das internationale Projekt PAMELA (Prevention And Management of Phantom Limb Pain) des UKJ hat sich zum Ziel gesetzt, Phantomschmerzen von Ukrainern zu verhindern und zu behandeln, teilt das UKJ am Freitag mit.

Die App führe die Patienten durch eine Reihe von Therapieschritten und überwache die Fortschritte der Patienten. Darunter würden folgende Methoden zum Einsatz kommen: Spiegeltherapie, Graded Motor Imagery und Augmented Reality. Auch beinhalte die App Fachwissen von Experten der Medizinischen Hochschule Hannover und evidenzbasierte Empfehlungen zu Amputationschirurgie, Anästhesie, Management von Phantomschmerzen und Rehabilitationen.

Therapie nah am Patienten

Für den Einsatz in der Ukraine werde die App angepasst, indem sie während eines Krankenhausaufenthalts, in Rehabilitationszentren oder von zu Hause aus getestet werde, so das UKJ. An dem Projekt arbeiten Teams aus der Ukraine, Deutschland und weiteren Ländern, die sich unter anderem zum Ziel gesetzt haben, „die Therapie so nah wie möglich an den Patienten heranzubringen“, sagte Professor Winfried Meissner, Schmerzspezialist am UKJ.

Das Projekt wird von Meissner und Dr. Volodymyr Romanenko, Neurologe und Vorstandsmitglied der Ukrainischen Schmerzgesellschaft, koordiniert. Der Beirat des Projekts soll aus einer Gruppe von internationalen Experten aus der Ukraine, Deutschland, Südafrika, den USA und Israel bestehen. Finanziert werde PAMELA von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung. (sam)

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