Coronavirus

SARS-CoV-2 in Muttermilch nachgewiesen

Forscher haben einen weiteren möglichen Übertragungsweg für SARS-CoV-2 gefunden: Bei einer infizierten Schwangeren wiesen sie das Virus in der Muttermilch nach.

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Muttermilch infizierter Frauen kann RNA des neuen Coronavirus enthalten. Ob davon auch eine Infektionsgefahr ausgeht, ist unklar.

Muttermilch infizierter Frauen kann RNA des neuen Coronavirus enthalten. Ob davon auch eine Infektionsgefahr ausgeht, ist unklar.

© Oscar Brunet / stock.adobe.com

Ulm. RNA von SARS-CoV-2 lässt sich auch in der Muttermilch nachweisen. Das berichten Wissenschaftler um Professor Jan Münch von der Universität Ulm, die die Muttermilch zweier an COVID-19 erkrankter Frauen untersucht haben (Lancet 2020; online 21. Mai). Beide Frauen hatten ihr Kind im Uniklinikum Ulm auf die Welt gebracht.

SARS-CoV-2-RNA wurde in der Muttermilch einer der Frauen an vier aufeinander folgenden Tagen nachgewiesen. Ihr Säugling ist ebenfalls mit dem Virus infiziert, es ist allerdings unklar, ob sich das Neugeborene tatsächlich über die Muttermilch angesteckt hat, heißt es in einer Mitteilung der Universität zur Studie.

Die Mutter habe beim Umgang mit dem Säugling einen Mund-Nasen-Schutz getragen, Hände und Brüste desinfiziert sowie Milchpumpe und weitere Stillutensilien regelmäßig desinfiziert. In der Muttermilch der zweiten Frau fanden sich dagegen keine Hinweise auf SARS-CoV-2.

„Unsere Studie zeigt, dass SARS-CoV-2 bei stillenden Frauen mit akuter Infektion in der Muttermilch nachweisbar sein kann. Aber wir wissen noch nicht, wie oft dies der Fall ist, ob die Viren in der Milch auch infektiös sind und durch das Stillen auf den Säugling übertragen werden können“, wird Münch in der Mitteilung zitiert. (mmr)

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