AstraZeneca-Vakzine

Saarland: Vaxzevria® kommt vorläufig nur noch in die Praxen

Um den Impfstoff von AstraZeneca an die Menschen zu bringen, sind die Hausärzte die besseren Ansprechpartner, findet das saarländische Gesundheitsministerium. Deshalb erhalten sie die Vakzine exklusiv.

Veröffentlicht:
Die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) gab bekannt, dass die Impfzentren bis Ende Juni nicht mehr mit Vaxzevria beliefert werden.

Die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) gab bekannt, dass die Impfzentren bis Ende Juni nicht mehr mit Vaxzevria beliefert werden.

© BeckerBredel / picture alliance

Saarbrücken. Der Impfstoff Vaxzevria® von AstraZeneca wird im Saarland auf absehbare Zeit nur noch in den Praxen eingesetzt. Wie Gesundheitsministerin Monika Bachmann bekannt gab, werden die Impfzentren (CDU) bis Ende Juni nicht mehr mit Vaxzevria beliefert. Restbestände werden derzeit kurzfristig über ein „Sonderkontingent“ an über 60-Jährige abgegeben.

Staatsekretär Stephan Kolling erklärte, die Arztpraxis sei „der richtige Ort“ für eine eingehende Risiko-Aufklärung. Die Hausärzte seien mit den Krankheitsgeschichten ihrer Patienten vertraut und deshalb in diesem Fall der bessere Ansprechpartner als die Impfzentren.

Einmalvakzine speziell eingesetzt

Damit wird dort in den nächsten Wochen nur noch Impfstoff von BioNTech, Moderna und eventuell von Johnson & Johnson erwartet. Von der Vakzine des US-Herstellers ist vor wenigen Tagen ein kleineres Kontingent im Saarland angekommen. Da bei ihr keine Zweitimpfung erforderlich ist, soll sie vor allem in Einrichtungen mit starker personeller Fluktuation eingesetzt werden – etwa in der Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge, in Justizvollzugsanstalten und bei Obdachlosen.

Die Zweigleisigkeit beim Impfgeschehen von niedergelassenen Ärzten und den Impfzentren in Verantwortung des Landes hat nach Bachmanns Einschätzung das Impftempo generell stark erhöht. Sie rechne damit, dass mehr als 70 Prozent der Menschen in der Prioritätsgruppe 3 in den Praxen geimpft würden.

Ein Problem bestünde allerdings darin, dass sich manche Impfwillige an mehreren Stellen gleichzeitig um einen Termin bemühten, aber bei Erfolg nicht wieder überall sonst abmeldeten. Generell würden in den Impfzentren jeweils etwa 30 Termine pro Tag kurzfristig frei. Deshalb habe man im Online-Buchungssystem nun eine Möglichkeit geschaffen, sich für Last-Minute-Termine innerhalb der folgenden sieben Tagen anzumelden. (kud)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Dr. Arne Krüger 29.04.202120:46 Uhr

Es ist schon frech von Exklusivität zu sprechen. Die Impfzentren machen sich das Leben schön und einfach während die Arztpraxen die Aufklärungs- und Impfarbeit für den "schwierigen" Impfstoff leisten.
Ich verstehe diese Arbeitsteilung nicht. Wenn es so weiter geht bleiben zwei Optionen: Die Impfzentren die ganze Arbeit machen lassen oder diese schließen. Leider geht beides nicht, da es um Menschenleben geht.

Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025