Corona-Pandemie

Sachsen: Kollektiver Corona-Impfappell an Gesundheitsberufe

Sozialministerium, Ärztekammer und Hausärzteverband werben beim Gesundheitspersonal für die Impfung. Dabei geht es vor allem um die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff.

Von Sven Eichstädt Veröffentlicht:
Die Terminvergabeseite für Corona-Schutzimpfungen in Sachsen: In den 13 sächsischen Impfzentren werden in dieser Woche 17000 Impftermine vergeben. Das sind knapp 20 Prozent der ursprünglich geplanten Mindestkapazität.

Die Terminvergabeseite für Corona-Schutzimpfungen in Sachsen: In den 13 sächsischen Impfzentren werden in dieser Woche 17 000 Impftermine vergeben. Das sind knapp 20 Prozent der ursprünglich geplanten Mindestkapazität.

© Robert Michael/dpa

Dresden. Die Landesärztekammer, Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und der Hausärzteverband werben in Sachsen gemeinsam bei Ärzten und Praxismitarbeitern dafür, sich den Impfstoff von AstraZeneca impfen zu lassen.

Zur Begründung verweisen Sprecher der Kammer und des Ministeriums auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ darauf, die „Berichterstattung in der Presse“ habe dazu geführt, dass der „Eindruck entstanden“ sei, dass die mRNA-Impfstoffe „besser“ seien als der Vektorimpfstoff von AstraZeneca. Dies habe man mit der gemeinsamen Aktion „korrigieren“ wollen.

Noch wird in höchster Prioritätsgruppe geimpft

In Sachsen wird derzeit in der höchsten Prioritätsgruppe geimpft. Die beiden Sprecher ergänzen, in dieser Gruppe seien viele Mitarbeiter im Gesundheits- und Pflegedienst, die „natürlich alle unter 65 Jahre alt“ seien. „Gerade in dieser Gruppe sollte schnell und möglichst unkompliziert geimpft werden.“

Allerdings arbeiten in Sachsen auch viele Ärzte über die Regelaltersgrenze hinaus, sind damit älter als 65 Jahre und werden dafür von der KV Sachsen finanziell gefördert. Die Sprecher fügen an, es seien jetzt die Beschäftigten in Praxen von Haus-, Kinder- und Zahnärzten, Onkologen, HNO-Ärzten und Nephrologen sowie Logopäden und Palliativteams zu impfen. Auch Mitarbeitern in ambulanten Pflegediensten, Notärzten, im Rettungsdienst, dem öffentlichen Gesundheitsdienst, Testpraxen oder Coronaschwerpunktpraxen sollten jetzt Impfungen angeboten werden. Dazu sind in Sachsen 13 Impfzentren des DRK vorhanden, das vom Sozialministerium mit den Impfungen beauftragt worden ist.

Zentren schaffen derzeit 17 000 Impftermine pro Woche

Ministerin Köpping teilte mit, dass für diese Woche 17 700 freie Termine in diesen Impfzentren buchbar seien, die nach den bisherigen Erfahrungen „innerhalb weniger Stunden ausgebucht“ sein würden. Diese Zahl von 17 700 Terminen entspricht knapp 20 Prozent der ursprünglich geplanten Mindestkapazität der Impfzentren, da Ministerium und DRK zum Start von mindestens 13 000 Terminen pro Tag und damit von 91 000 Terminen pro Woche ausgegangen waren.

Damit Ärzte und ihre Praxismitarbeiter den Impfstoff von AstraZeneca nutzen, führen die Sprecher der Kammer und des Ministeriums an, im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen träten bei der zweiten Impfdosis weniger Nebenwirkungen auf. Außerdem schütze der Impfstoff von AstraZeneca „zu 100 Prozent vor schweren Verläufen“ und dies sei „ja das Wichtigste“, so die beiden Sprecher.

Eine vergleichbare Zurückhaltung des medizinischen Personals hat am Montag die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) beklagt.

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