Corona-Pandemie
Thüringen öffnet Impfstellen über Jahreswechsel hinaus
Wegen der stark steigenden Infektionszahlen und der großen Nachfrage nach der Booster-Impfung werden in Thüringen 23 Impfzentren vorerst weiter arbeiten.
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Patienten warten am Eingang des überregionalen Impfzentrums Gera im Frühjahr 2021. In ganz Thüringen sollen über 20 Impfzentren auch über den Jahreswechsel 2022 in Betrieb bleiben.
© Bodo Schackow / dpa-Zentralbild / picture alliance
Erfurt. In Thüringen bleibt der Großteil der zentralen Corona-Impfstellen angesichts explodierender Infektionszahlen in den meisten Regionen über den Jahreswechsel hinaus geöffnet. In 23 Einrichtungen soll vorerst weiter geimpft werden, wie Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) mitteilte. Neben der besorgniserregenden Entwicklung in der Pandemie sei die große Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen ein Grund für die gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen getroffene Entscheidung. Die KVT betreibt das flächendeckende Netz an Impfstellen im Freistaat.
Über fünf Prozent der Thüringer bereits dreimal geimpft
Die Nachfrage nach den Booster-Impfungen steigt derzeit rasant, Termine in den Anlaufstellen sind oftmals schon bis Anfang Dezember ausgebucht. Mehr als 100 .000 Menschen haben sich bereits die Auffrischung abgeholt, das sind 5,2 Prozent der Bevölkerung.
In den Impfstellen wurde die Kapazität von derzeit 27 .000 möglichen Impfungen pro Woche auf 40 .000 hochgefahren. Bis Jahresende wolle Thüringen 250 .000 Auffrischungen schaffen, so Werner. In Thüringen ist Boostern bereits fünf Monate nach Abschluss der ersten Impfserie möglich, unabhängig vom Lebensalter.
Entlastung für Praxen
Anders als alle Bundesländer hatte Thüringen die meisten seiner regionalen Impfstellen und -zentren Ende September erst gar nicht geschlossen, sondern weiterbetrieben. Angesichts bis vor kurzem geringer Nachfrage sollten die übrigen Weihnachten schließen. Dass sie nun länger weiter betrieben werden, dürfte auch die Arztpraxen entlasten. Die Zahl der gegen COVID-19 impfenden niedergelassenen Ärzte in Thüringen hat sich seit dem Sommer nahezu halbiert, derzeit sind es noch rund 600. Viele der ursprünglich beteiligten Praxen seien derzeit durch den normalen Praxisbetrieb und die laufenden Grippeschutzimpfungen ohnehin schon stark in Anspruch genommen, sagte Ulf Zitterbart, der Landesvorsitzender des Hausärzteverbandes ist. Laut KVT sind die Praxen auch durch eine Vielzahl von Abstrichen für Corona-Tests stark belastet.