Neue Spezialambulanz
Angstexperte Kellner: „Betroffene eklatant unterversorgt“
Am Universitätsklinikum rechts der Isar finden Patienten mit Angst- oder Zwangsstörungen Hilfe. Leiten wird die neue Spezialambulanz der Psychiater Professor Michael Kellner.
Veröffentlicht:München. Der Leidensdruck bei einer Angst- oder Zwangsstörung kann groß sein. Doch die Betroffenen seien „in unserem Gesundheitssystem eklatant unterversorgt“, sagt Professor Michael Kellner vom Münchner Universitätsklinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM). Seine neue Spezialambulanz an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie will Abhilfe schaffen, wie aus einer Pressemeldung des Uniklinikums hervorgeht. Vorangetrieben werden soll auch die Forschung.
Erste deutsche Angstambulanz mitaufgebaut
Studiert hatte Kellner zwischen 1982 und 1988 Medizin und Anthropologie an der Universität Ulm. Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München-Schwabing baute er seinerzeit die erste deutsche Angstambulanz auf und wurde Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Ein Forschungsaufenthalt führte ihn ans Mount Sinai Hospital in New York City. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wurde ihm 2006 eine Professur verliehen.
Von 2014 bis 2016 war Kellner Chefarzt und Ärztlicher Direktor der psychosomatischen Fachklinik Chiemseeblick in Bernau-Felden, von 2016 bis 2021 Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum Herford sowie zuletzt Gründungschefarzt der Phoenixseeklinik Dortmund mit dem Schwerpunkt Depressionen und Stressfolgeerkrankungen. Seit April 2022 arbeitet er am Universitätsklinikum rechts der Isar, die neue Spezialambulanz baut er seit November auf. (mic)