Auszeichnung
Bundesverdienstkreuz für deutschen „Dr. House“
Der Marburger Professor Jürgen Schäfer wird nicht nur für seine beliebten Vorlesungen, die sich an Fällen des eigenwilligen TV-Arztes Dr. House orientierten, geehrt.
Veröffentlicht:Marburg. Als „deutscher Dr. House“ wurde er bundesweit bekannt: Professor Jürgen Schäfer, der Leiter des „Zentrums für unerkannte und seltene Krankheiten“, ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies – selbst Mediziner – ehrte ihn für sein „jahrzehntelanges beispielgebendes Wirken im medizinischen Bereich“.
Der in Karlsruhe aufgewachsene Schäfer übernahm 2005 die bundesweit erste Professur für Präventive Kardiologie am Universitätsklinikum Marburg. Für brechend volle Hörsäle sorgte er mit seinen beliebten Vorlesungen nach dem Vorbild der US-Fernsehserie „Dr. House“ , dem begnadeten Arzt, der immer wieder verzwickte Krankheiten diagnostizierte.
Schäfer legte er den Studierenden Fälle und Schlüsselszenen aus der Serie vor, um mit ihnen gemeinsam zu überlegen, ob die Kranken auch in Marburg hätten geheilt werden können. Nachdem er 2013 als „Arzt des Jahres“ ausgezeichnet worden war, wandten sich immer mehr Menschen mit unerklärlichen Krankheiten an ihn. Um diesen Patienten eine Anlaufstelle zu bieten, eröffnete Schäfer 2013 das erste „Deutsche Zentrum für unerkannte und seltene Krankheiten“ am Universitätsklinikum Gießen und Marburg.
Wer wohin gewechselt ist
Personalien im Gesundheitswesen: Der Überblick über Jobwechsel und Ehrungen
Durch sein Engagement wurden die seltenen Erkrankungen auch im Krankenhausrahmenplan gelistet. Zudem engagiert er sich im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Arteriosklerose-Forschung und in Selbsthilfegruppen und Vereinen für Patienten mit Lipidstoffwechselstörungen und seltenen Erkrankungen. Darüber hinaus sorgt er seit 2018 als „Botschafter Mittelhessens“ dafür, die kardiologische Expertise aus Hessen überregional bekannter zu machen. (coo)