DAK-Umfrage

Weniger gestresst im Homeoffice

Millionen Beschäftigte zogen wegen der Coronavirus-Pandemie ins Homeoffice um – manche widerwillig. Laut einerStudie der DAK haben aber viele das Arbeiten von zu Hause aus inzwischen zu schätzen gelernt.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Wegen COVID-19 zogen Millionen Beschäftigte ins Homeoffice um. Laut einer Studie der DAK haben viele das Arbeiten von zu Hause aus zu schätzen gelernt. (Symbolbild mit Fotomodell)

Wegen COVID-19 zogen Millionen Beschäftigte ins Homeoffice um. Laut einer Studie der DAK haben viele das Arbeiten von zu Hause aus zu schätzen gelernt. (Symbolbild mit Fotomodell)

© Jürgen Fälchle / stock.adobe.com

Berlin. Die Corona-Krise hat das Arbeiten zu Hause für viele Beschäftigte attraktiver gemacht. Das geht aus einer am Mittwoch vorgestellten Studie der Krankenkasse DAK Gesundheit hervor. Die Institute IGES und Forsa befragten dafür 7000 Erwerbstätige vor und während der Pandemie.

Die Zahl der Arbeitnehmer, die annähernd täglich im Homeoffice arbeiten, stieg demnach von zehn Prozent in der Zeit vor der Pandemie auf 28 Prozent während der Pandemie. Entsprechend erhöhte sich auch die Anzahl derjenigen, die mehrmals in der Woche oder sogar mehrmals täglich an Telefon- oder Videokonferenzen teilnehmen: Während vor der Corona-Krise nur jeder Sechste virtuell konferierte, war es in der Krise jeder Dritte.

Lesen sie auch

Produktiver und weniger gestresst

Von denjenigen, die mittlerweile regelmäßig zu Hause arbeiten, gibt eine Mehrheit (59 Prozent) an, zu Hause produktiver als im Büro zu sein. Drei Viertel sagen, sie schätzten beim Heimoffice den Gewinn an Zeit, da der Weg zur Arbeit entfalle. Dass sie die Arbeit zu Hause besser über den Tag verteilen können und sie sich deshalb weniger gestresst fühlen, dies berichten 65 Prozent der Befragten.

Viele Erwerbstätige können im Homeoffice auch Beruf und Familie besser vereinbaren. Für diejenigen mit Kindern unter zwölf Jahren ist dieser Vorteil besonders relevant (77 Prozent). Drei Viertel der Befragten geben zudem an, wegen der genannten Vorzüge auch nach der Corona-Krise – zumindest teilweise – zu Hause arbeiten zu wollen.

DAK-Chef: „Kein Allheilmittel“

„Arbeitnehmer empfinden Homeoffice als Entlastung – und zwar in weit größerem Maße als vermutet“, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Corona bringe gar „einen Durchbruch für das Homeoffice“. Die positiven Erfahrungen aus der Krise müssten in nachhaltigen und ganzheitlichen Homeoffice-Konzepten münden.

Storm schränkte allerdings ein, dass Homeoffice kein „Allheilmittel“ in der modernen Arbeitswelt sei. Es gebe nach wie vor viele Beschäftigte, denen eine Arbeit zu Hause nicht möglich sei. Dazu zählten auch Ärzte und Pflegekräfte. „Es gilt, die positiven Aspekte des Homeoffice fruchtbar zu machen, ohne die negativen zu übergehen.“

So sehen etwa drei Viertel der Befragten kritisch, dass es im Homeoffice weniger direkten Kontakt zu Kollegen gibt. Viele vermissen zudem die Möglichkeit, sich kurzfristig besprechen zu können (48 Prozent) oder ihnen fehlt ausreichend Zugang, um Akten oder sonstige Arbeitsunterlagen einsehen zu können (41 Prozent).

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025