Badminton und Formel 1
Coronavirus macht auch dem Sport Probleme
Das Coronavirus macht auch dem internationalen Sport zunehmend zu schaffen. Die von Asiaten dominierte Sportart Badminton bekommt Probleme mit der Olympia-Qualifikation – und die Formel 1 macht sich Gedanken über das Rennen in Shanghai.
Veröffentlicht:Tokio. Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus 2019-nCoV hält die Welt in Atem – und wirkt sich immer stärker auf den internationalen Sport aus. Die Organisatoren der Olympischen Spiele, die von 24. Juli bis 9. August 2020 in Tokio stattfinden, sind wegen der Ausbreitung des Erregers und der dadurch ausgelösten Lungenerkrankung „ernsthaft besorgt“, wie sie mitteilten.
Die Formel 1 diskutiert darüber, ob das Rennen in Shanghai, das vom 17. bis 19. April anberaumt ist, stattfinden soll oder nicht. Eine denkbare Option ist, den Grand Prix zu verschieben und ihn erst am Jahresende auszutragen.
„Wenn das Rennen nicht im April stattfindet, dann halte ich es für wahrscheinlich, dass es verschoben wird“, sagte Formel-1-Sportchef Ross Brawn mehreren Medien, darunter dem Internetportal „motorsport.com“. „Wir werden uns die Möglichkeit offenlassen, das Rennen später im Jahr stattfinden zu lassen.“
Badminton: Probleme mit Qualifikation
In anderen Sportarten gab es schon Turnierabsagen wegen der 2019-nCoV-Epidemie. So fiel etwa ein internationales Reitturnier in Hongkong aus – und auch das China Masters im Badminton, das Ende Februar in Lingshui über die Bühne gehen sollte, findet nicht statt. Und die Asienmeisterschaft im Badminton, die Ende April in Wuhan steigen sollte, steht auf der Kippe.
Der Sportdirektor des Deutschen Badminton Verbands ist wegen des Coronavirus in Sorge. „Die Situation ist sehr schwierig“, sagt Martin Kranitz.
Der von Asiaten dominierte Sport bekommt zunehmend Probleme, weil die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio in vollem Gange ist. Jede Woche finden internationale Turniere statt, bei denen Weltranglistenpunkte gesammelt werden können.
German Open: Termin im März
Auch in Deutschland gibt es Sorgen, denn vom 3. bis 8. März sollen in Mülheim/Ruhr die German Open ausgetragen werden. Fast die gesamte Badminton-Weltspitze hat sich angemeldet, auch knapp 40 chinesische Athleten plus Betreuerstab. Die Chinesen, die mit den beiden Olympiasiegern Chen Long und Lin Dan anreisen, sind Publikumsmagneten.
Man stehe im Kontakt mit dem Gesundheitsamt der Stadt, dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem Weltverband, sagt Sprecherin Claudia Pauli. Bisher habe es noch keine Konsequenzen gegeben, sagt sie: „Wir müssen abwarten, wie sich die Situation entwickelt.“
BWF: Händeschütteln erlaubt
Vereinzelt habe es laut Kranitz Nachfragen von Schiedsrichtern und Spielern gegeben, ob man den chinesischen Spielern wie üblich die Hand geben solle.
In einer Mitteilung des Badminton-Weltverbands (BWF) vom Dienstag heißt es, dass bis auf Weiteres alle üblichen Konventionen und Etiketten wie Seitenwahl mit Münzwurf, Händeschütteln und Siegerehrungen beibehalten werden sollen. (dpa/ths)