Kommentar
DFB steht gewaltig unter Druck
Doping im Bundesligafußball? Wir Fans des runden Leders waren erschüttert. Nein, nicht am vergangenen Montag, als die Agenturen über mögliche Dopingerkenntnisse gegen den VfB Stuttgart und den FC Freiburg berichteten, sondern bereits vor 28 Jahren.
Damals packte Toni Schumacher in seinem Buch "Anpfiff" aus, was im Profifußball so alles geschluckt und gespritzt wird, um Leistungen zu verbessern. Seitdem hat es immer wieder Dopingvorwürfe gegeben.
Die Erkenntnisse der Freiburger Untersuchungskommission legen nun aber tatsächlich den Verdacht nahe, dass es vor mehr als 30 Jahren systematisches Anabolika-Doping in der Bundesliga gegeben haben könnte.
Was aber bedeutet eigentlich "systematisch"? Ein nicht ganz unwichtiger Begriff. Gemeint ist wohl: Es ging nicht nur um Einzelfälle. Offensichtlich sind sich einzelne Kommissionsmitglieder aber uneins, ob die Verwendung des Begriffs "systematisch" tatsächlich legitim ist . Da gibt es noch Klärungsbedarf.
Klar ist aber auch: Der mächtige Deutsche Fußballbund gerät mit diesem Gutachten gewaltig unter Druck. Er wird nicht umhinkommen, sich mit zwei lästigen Fragen zu beschäftigen: Wie tief war der Dopingsumpf tatsächlich? Und: Wie lässt er sich endgültig trockenlegen?
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