Umfrage
Deutschlands Jugend im Corona-Blues
Laut Befragung haben Jugendliche in Deutschland durch Corona Angst – und Zukunftsängste. Die Wünsche einiger Teens mögen manchen überraschen – etwa ein Schulfach „Medienkonsum“.
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Von Corona gestresst: Viele Jugendliche sehen auch ihre Zukunftsaussichten durch die Pandemie abwärts gehend. (Symbolbild mit Fotomodell)
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Berlin. Die Coronavirus-Pandemie geht an Deutschlands Jugend nicht spurlos vorbei. Im Auftrag des Stifterverbandes wurden im Juli rund 2700 Jugendliche zu ihrer „Corona-Stimmung“ befragt.
Die Jugend wünscht sich mehr Unterstützung in der Krise. Über die Hälfte (53 Prozent) der Befragten gab an, durch die Corona-Krise größere Zukunftssorgen zu haben. Sie fühlten sich einsam (58 Prozent) und müssten mehr Verantwortung tragen (75 Prozent).
„Fühlen uns allein gelassen“
Ein Team von rund 50 Jugendlichen leitete bei einer Online-Tagung im November aus den Ergebnissen die Forderung ab, dass die mentale Gesundheit in Schule und Gesellschaft eine wichtigere Rolle spielen müsse. „Aktuell fühlen wir uns mit unseren Sorgen und Ängsten allein gelassen und haben das Gefühl, dafür keine Ansprechperson zu haben“, heißt es in der Begründung.
Den derzeitigen Online-Unterricht halten nur 41 Prozent der Befragten für effektiv. Gefordert wird daher die Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie, die einen reibungslosen Unterricht Zuhause ermöglicht.
Medienkonsum soll in Lehrplan
Der Umgang mit Medien soll nach Ansicht der Jugendlichen stärker im Lehrplan verankert werden. Dafür soll auch das Wissen der Jugendlichen besser genutzt und Lehrkräfte verpflichtend fortgebildet werden.
Rund ein Drittel der Befragten beobachtet in seinem Umfeld eine Zunahme von Verschwörungstheorien. Das Schülerteam wünscht sich deshalb, dass Schulen im Dialog mit der Politik den Hintergrund aktueller Ereignisse besser erklären – etwa die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. (dpa)