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Die Duftmarke: (A)typisch Mann?

Frauen werden in der Medizin als etwas Sonderbares gesehen und systematisch benachteiligt. Zwei Beispiele verdeutlichen es.

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Liebe Männer, patriarchale Strukturen weichen auf. Der Umstand, dass Frauen einen nicht so kleinen Anteil der Weltbevölkerung ausmachen, kommt auch in der Forschung an. Beispiel: Treten Dyspnoe, Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auf, muss an einen atypischen Herzinfarkt gedacht werden, also einen Herzinfarkt, der vor allem Frauen betrifft. „Es ist absurd, dass diese Beschwerden als ‚atypisch‘ gelten. Frauen sind keine Ausnahme – sie machen die Hälfte der Bevölkerung aus“, lautet das verblüffende Urteil in einer Mitteilung des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung.

Frauen sind aber auch eine sonderbare Spezies: Während Männer deutlich konstantere Hormonspiegel haben, sind Frauen aufgrund des Menstruationszyklus unterschiedlichen Hormonkonzentrationen ausgesetzt. Logische Konsequenz? In vielen Studien wurden Arzneien lange Zeit nur an Männern getestet. Wirkt es bei ihnen, wird es bei den Frauen auch schon wirken. Ab und zu musste man doch auf Frauen zurückgreifen, wenn es etwa um Studien zur Kontrazeption ging. Immerhin müssen seit geraumer Zeit, seit 2004, in Deutschland potenzielle Unterschiede zwischen Frauen und Männern in der Medikamentenentwicklung berücksichtigt werden.

Die Folgen einer männerdominierten Wissenschaft sind auch heute noch zu spüren und seien es ‚nur‘ sprachliche Feinheiten. Es bleibt spannend, wann Frauen nicht mehr als Normvariante des männlichen Geschlechts angesehen werden.

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