Erfinderpreis 2022

Europäisches Patentamt kürt Erfindungen in der Medizin

Für den Bau eines Exoskeletts für Kinder, die Entwicklung ein KI-basierten Systems, das Anzeichen für Morbus Parkinson erkennt oder die Forschung an mRNA gab es den Europäischen Erfinderpreis 2022.

Elisabeth KerlerVon Elisabeth Kerler Veröffentlicht:

München. Das Europäische Patentamt hat am Dienstag den Europäischen Erfinderpreis 2022 in sechs Kategorien verliehen: Forschung, Industrie, Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU), eine für Erfinder aus den Staaten, die keine Mitgliedstaaten der Europäischen Patentorganisation sind (Nicht-EPO-Staaten), Lebenswerk und den Nachwuchserfinderpreis.

Darüber hinaus gab es erstmals einen Publikumspreis, dessen Gewinner per Online-Wahl von der Öffentlichkeit ausgewählt wurde. Ausgezeichnet wurden:

Die mRNA-Pionierin und Wegbereiterin des COVID-19-Impfstoffs Katalin Karikó erhält den Europäischen Erfinderpreis für ihr Lebenswerk.

Die mRNA-Pionierin und Wegbereiterin des COVID-19-Impfstoffs Katalin Karikó erhält den Europäischen Erfinderpreis für ihr Lebenswerk.

© EPA/obs

  • in der Kategorie Lebenswerk: Dr. Katalin Karikó. Die gebürtige Ungarin hat mit ihrer Forschung an modifizierter mRNA auch Impfstoffe gegen COVID-19 ermöglicht.
  • in der Kategorie KMU: Dr. Madiha Derouazi aus der Schweiz sowie Dr. Elodie Belnoue aus Frankreich und Team mit einer Plattform für therapeutische Krebsimpfstoffe. Darunter kann eine Art Baukastensystem für Krebsimpfstoffe verstanden werden, die eine Immunreaktion auf Krebszellen hervorrufen.
  • mit dem Nachwuchserfinderpreis: Erin Smith aus den USA. Ihre Erfindung ist ein Programm, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert und in Aufzeichnungen Kennzeichen von Morbus Parkinson in der Mimik erkennt.
  • Den ersten Platz mit Smith teilen sich Victor Dewulf aus Belgien und der Brite Peter Hedley. Die beiden haben ein System entwickelt, bei dem KI verschiedene Materialien im Müll erkennt und ein Roboterarm den Müll dementsprechend sortiert.
  • Den zweiten Platz bekam Rafaella de Bona Gonçalves aus Brasilien. Sie hat günstig zu produzierende und biologisch abbaubare Binden entwickelt, die zum Teil aus Ernteabfällen bestehen und zu Tampons gewickelt werden können.
  • in der Kategorie Forschung: Professor Claude Grisson aus Frankreich. Sie hat eine Methode gefunden, mithilfe von Pflanzen kontaminierte Böden zu reinigen. Die dabei gewonnenen „Ökokatalysatoren“ können als Rohstoffquelle in den Bereichen Chemie, Pharmazie und Kosmetik dienen.
  • in der Kategorie Nicht-EPO-Staaten: Professor Donald Sadoway aus Kanada und den USA. Er bekam die Auszeichnung für die Erfindung einer Flüssigmetallbatterie, mit der Energie im großen Maßstab gespeichert werden kann.
  • in der Kategorie Industrie: Professor Jaan Leis, Dr. Mati Arulepp und Dr. Anti Perkson aus Estland. Das Team hat ein Material für Superkondensatoren, gekrümmte Graphen, optimiert.
  • mit dem Publikumspreis: Elena García Armada aus Spanien. Sie hat das nach Angaben des Europäischen Patentamts weltweit erste anpassungsfähige Exoskelett für Kinder entwickelt. Ursprünglich war sie in der Kategorie Forschung angetreten. (ker)
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