Neue Rekorde
Fitnessbranche ganz stark
Prävention, Fitness und Gesundheit bleiben ein starker Markt. Das zeigt sich an der boomenden Fitnessbranche, die nach dem erneuten Mitglieder- und Umsatzrekord 2018 mit weiterem Wachstum rechnen kann.
Veröffentlicht:HAMBURG. Das im Juli 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz beflügelt nachhaltig das Geschäft der Fitnessstudios in Deutschland – vor allem mit Angeboten zu der von den Kassen bezuschussten Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF).
So waren im vergangenen Jahr, wie kurz berichtet, 11,09 Millionen Menschen in Deutschland Mitglied in einem Fitnessstudio – ein Plus gegenüber dem Vorjahresrekord von 4,5 Prozent.
Das Wachstum ist rasant, denn erst 2016 verzeichnete die Fitnessbranche in Deutschland erstmals mehr als zehn Millionen Mitglieder.
Insgesamt gilt das Fitnesstraining in Deutschland immer noch als mitgliederstärkste Trainingsform, vor dem Fußball und dem Turnen.
Mikrostudios mit größtem Zuwachs
Das Fitnessbewusstsein der Bevölkerung spült auch ordentlich Geld in die Kassen der Studiobetreiber. Mit 5,33 Milliarden Euro konnte die Branche 2018 ihren Umsatz nochmals um 2,5 Prozent steigern, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2019 im Auftrag des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV), der Unternehmensberatung Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) hervorgeht (siehe nachfolgende Grafik).
Nach Ansicht der Studienautoren ist beim Umsatz bei Weitem noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.
„Auch in diesem Jahr setzt sich der jetzt schon seit Langem andauernde Aufwärtstrend fort und beweist damit, dass es sich bei Prävention, Fitness und Gesundheit um eine echte Wachstumsbranche handelt“, heißt es in der Branchen-Analyse.
In den Einzelsegmenten verzeichneten die Mikrobetriebe – Studios mit einer Fläche von weniger als 200 Quadratmetern – mit 9,3 Prozent die deutlichste Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr.
Immer mehr Fitnessanlagen
Den höchsten durchschnittlichen Umsatz pro Anlage erreichten 2018 die Kettenbetriebe mit 1,04 Millionen Euro – 3000 Euro mehr als 2017. Die Kettenbetriebe verzeichneten mit + 8,0 Prozent auch den höchsten Anstieg bei den Mitgliedschaften.
Die positive Entwicklung der Branche spiegelt sich ebenfalls in der gestiegenen Anzahl der Fitnessanlagen wider. Wurden 2017 deutschlandweit noch 8988 Anlagen gezählt, konnte sich dieser Wert 2018 um 3,9 Prozent auf 9343 Einrichtungen verbessern. Mit 4867 Anlagen stellt der Einzelbetrieb die am weitesten verbreitete Anlagenform dar.
Um ihren Kunden weiterhin ein möglichst attraktives Fitnessangebot präsentieren zu können, ist die Investitionsbereitschaft der Anlagenbetreiber laut Analyse hoch: Mehr als 85 Prozent aller Betreiber signalisierten demnach, im laufenden Jahr Investitionen tätigen zu wollen. Über alle Betriebsformen hinweg betrage das geplante Investitionsvolumen je Anlage durchschnittlich 153.000 Euro.
Die am stärksten vertretenen Investitionsvorhaben 2019 sind laut Studie die Bereiche „Mitarbeiterbildung und -weiterbildung“ (96 Prozent) sowie „Eröffnung, Umbau, Übernahme“ (93 Prozent). Mehr als die Hälfte aller Betriebe beabsichtige, in eine Zertifizierung nach der branchenspezifischen DIN-Norm 33961 zu investieren.
Krafttraining als tragende Säule
Beim Blick auf das Angebotsportfolio der Fitnessstudios in Deutschland zeigt sich, dass nach wie vor das gerätegestützte Krafttraining die tragende Säule für einen Großteil der Unternehmen bildet.
79 Prozent aller Anlagen bieten diese Option an – 92 Prozent der Einzelbetreiber sowie 99 Prozent der Kettenbetriebe.
Wie es in der Studie weiter heißt, biete die Fitnessbranche ein positives Gründerklima und viele Chancen für qualifizierte Neugründer. Durch die große Bandbreite an Zielgruppen entstünden neue Angebotsformen wie Studios für Elektromyostimulations-Training (EMS), Zirkeltraining, Personal Training, Cycling oder High Intensity Interval Training (HIIT).
Ebenfalls Chancen böten Studios, die sich auf Angebote aus dem im Gegensatz zur BGF rein unternehmensfinanzierten Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM).
Wir haben den Beitrag verlängert am 19.03.2019 um 15:33 Uhr.