FFP2 = Fußball-Fans patzen

Gesundheitsminister kritisiert Masken-Ignoranz im Münchner Stadion

Im Münchner Stadion feiern Fußballfans den Sieg der deutschen Mannschaft über Portugal – aber zu Hauf ohne vorgeschriebene Maske. Kurz nach dem Spiel rüffelt der Gesundheitsminister Fans und warnt den DFB. Der will nun beraten.

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Joshua Kimmich macht nach dem Spiel gegen Portugal am Samstag in München ein Foto mit seiner Freundin Lina Meyer (2.v.r), Familie und Fans.

Ohne Maske: Joshua Kimmich mit Lebensgefährtin, Familie und Fans am Samstag in der Münchner EM-Arena.

© Christian Charisius / dpa

München/Frankfurt. Erneut haben Tausende Fans am Samstag im Münchner Stadion die Maskenpflicht auf den Rängen ignoriert und sind dafür vom bayerischen Gesundheitsminister scharf kritisiert worden. „Ich finde es fahrlässig, dass sich schon wieder viele Fans im Fußballstadion nicht an die Spielregeln gehalten haben“, sagte CSU-Politiker Klaus Holetschek am Samstagabend der Deutschen Presse-Agentur.

„Der DFB ist nun endgültig aufgefordert, plausibel darzulegen, wie er beim nächsten Spiel am Mittwoch die Masken-Regeln um- und durchzusetzen will.“ Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist Ausrichter der vier EM-Spiele in der bayerischen Landeshauptstadt.

Nach Informationen des Sportinformationsdienstes (SID) will der DFB weitere Maßnahmen zur Einhaltung der Maskenpflicht in der EM-Arena prüfen. Dem SID zufolge will der Verband mit dem Münchner Gesundheitsreferat beraten, ob es zusätzliche konkrete Schritte geben soll.

Auch beim ersten Gruppenspiel der Deutschen gegen Frankreich am Dienstag hatten in der Münchner Arena nur wenige Zuschauer die vorgeschriebenen FFP2-Masken auf. Nach Kritik insbesondere aus der Politik sagten die Organisatoren zu, die Zuschauer auf den Rängen verstärkt zum Tragen von Masken zu bewegen. Offensichtlich mit wenig Erfolg, wie am Samstag auch auf Fernsehbildern aus dem Stadion zu erkennen war. Nur vereinzelt hatten Fans Masken über Nase und Mund gezogen.

Während der SARS-CoV-2-Pandemie müssen Besucher während der ganzen Zeit im Münchner Stadion eine FFP2-Maske tragen. Die Polizei hatte schon beim ersten Spiel nach Angaben eines Sprechers festgestellt, „dass die überwiegende Mehrheit (etwa zwei Drittel) der anwesenden Zuschauer auf den Sitzplätzen keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz trug“.

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek warnte: „Gerade die hochansteckende Delta-Variante ist gefährlich. Sie könnte die zuletzt stark gesunkenen Infektionszahlen wieder in die Höhe schnellen lassen“.

Gleichzeitig sei die Maske eine Voraussetzung dafür gewesen, dass EM-Spiele mit Zuschauern überhaupt zugelassen worden waren. Ob die bayerische Staatsregierung für die kommenden beiden Spiele in München Konsequenzen aus den Verstößen zieht, blieb bis Sonntagnachmittag zunächst unklar. (dpa/eb)

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