Helm, Licht, kein Alkohol: Das sollte jeder Radfahrer beherzigen
Fahrradhelme sind im Bewusstsein der Bevölkerung nicht angekommen, kritisieren Unfallchirurgen. Sie fordern mehr Prävention.
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Glück gehabt: Bei Fahrradunfällen senkt ein Helm das Kopfverletzungsrisiko um 50 Prozent.
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BERLIN (eb). Die neu gegründete "Arbeitsgruppe Fahrradfahrer" des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) will die Prävention stärken.
"Wer glaubt, dass zwei Räder sicherer sind als vier, der unterliegt einem lebensgefährlichen Trugschluss", betont der Leiter der Gruppe Professor Johannes Sturm. Die Präventionsarbeit müsse sich auf drei Säulen stützen.
Dazu gehört das Tragen eines Fahrradhelms, und zwar in jedem Alter und bei jeder Fahrt. Ein nach den strengen Prüfkriterien zertifizierter Helm ist die einzige "Knautschzone" des Radfahrers. Damit werde das Risiko schwerer Schädelhirnverletzungen um mindestens 50 Prozent reduziert.
Zweitens muss über die trügerische Sicherheit beim Radfahren unter Alkoholkonsum aufgeklärt werden. Richtig ist es, das Auto nach Alkoholkonsum stehen zu lassen.
Falsch ist es, dann mit dem Rad zu fahren! Studienergebnisse sprächen eine klare Sprache: Das höchste Risiko für tödliche Fahrradunfälle tragen alkoholisierte Radfahrer, ganz gleich, ob sie stürzen oder mit einem motorisierten Fahrzeug kollidieren.
Als dritte Säule der Prävention gilt eine Verbesserung der technischen Sicherheitsstandards. Dabei kommt der Sichtbarkeit von Fahrzeug und Fahrer eine zentrale Bedeutung zu.
"Wer ohne Licht fährt, der fährt auch ohne Verstand", so Sturm. Jeder Radfahrer sollte auch beim Stehen und Schieben für gute Sichtbarkeit sorgen, am Besten durch Reflektoren, helle Kleidung und Standlicht.