Grünen-Forderung
Historischer Hitzetag heizt Hitzefrei-Debatte an
Die Hitzewelle hat zu einem neuen Hitze-Rekord in Deutschland geführt. Heiß her geht es auch in der politischen Debatte um das Recht auf Hitzefrei für Arbeitnehmer.
Veröffentlicht:OFFENBACH/BERLIN. Die Hitzewelle hat zu einem neuen Temperatur-Höchstwert in Deutschland geführt: In der Stadt Lingen war es am Donnerstag mit 42,6 Grad Celsius so heiß wie noch nie hierzulande, berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD).
Der bisherige Rekord von 40,3 Grad Celsius aus dem Jahr 2015 wurde nach DWD-Angaben sogar an 15 Messstationen übertroffen. An 25 Orten seien 40 Grad oder mehr gemessen worden, hieß es (siehe nachfolgende Tabelle).
Arbeitgeber kritisieren Grünen Vorstoß
Angesichts der Rekordhitze betonten die Grünen jüngst, die Klimakrise sei eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen. Sie forderten ein „Recht auf Homeoffice“ und „Recht auf Hitzefrei“ für bestimmte Arbeitnehmer.
Die Arbeitgeber kritisierten die Forderung. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, sagte dazu den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Freitag), es sei Aufgabe der Betriebe, individuelle Maßnahmen zu treffen. „Immer neue staatliche Einheitsfantasien und Regulierungsregelungen für unsere Unternehmen sind nicht der richtige Weg.“
Der CDU-Wirtschaftsrat bezeichnete die Forderung nach einem Recht auf Hitzefrei als realitätsfern. „Anfallende Arbeit muss erledigt werden, denn nur so kann unsere Wirtschaft funktionieren“, schrieb der Wirtschafts-Generalsekretär Wolfgang Steiger in einem Gastbeitrag für die „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Freitag).
Arbeitgeber und Arbeitnehmer fänden seit Jahrzehnten bei Hitze einvernehmliche Lösungen. (ths/dpa)
Lesen Sie dazu auch: Grüne fordern: „Recht auf Hitzefrei“ für bestimmte Arbeitnehmer Tipps: Wie alte Patienten bei Hitze zu versorgen sind Wie eine Arztpraxis Patienten vor dem Hitzekollaps schützt Wasser und Co.: Trinken geht im Arbeitsstress oft unter Arbeitsunfähigkeit: Zehntausende Fehltage wegen Hitze Hitzwelle: Notfallpläne heiß ersehnt