Geburtshilfe
Interesse am Hebammenberuf steigt
Hebamme werden – das wollen offenbar immer mehr junge Frauen. Die Zahl der Auszubildenden ist binnen zehn Jahren um 44 Prozent gestiegen. Männliche Schüler sind hingegen rar.
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Wer Hebamme oder Entbindungshelfer werden möchte, muss seit diesem Jahr einen Bachelor-Studiengang abschließen. Es gibt aber Übergangsfristen.
© Sina Schuldt/dpa
Wiesbaden. Das Interesse am Beruf der Hebamme ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Lag die Zahl der Hebammenschülerinnen im Schuljahr 2008/2009 bei 1867 hat sie sich zehn Jahre später auf 2688 erhöht – eine Zunahme von 44 Prozent. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.
Die Zahl der männlichen Interessenten für den Beruf des Entbindungspflegers ist extrem gering. Im Schuljahr 2018/2019 gab es lediglich drei männliche Auszubildende.
Der Jahrgang 2018/2019 ist einer der letzten, die den Hebammenberuf in einer schulischen Ausbildung erlernen. Seit Mitte Januar dieses Jahres wird die bestehende schulische Ausbildung in einen Bachelor-Studiengang überführt.
Die Ausbildung an den Schulen kann während einer Übergangsfrist nach Angaben des Hebammenverbandes bis Ende 2022 begonnen werden und muss bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Danach ist nur noch eine akademische Ausbildung in der Geburtshilfe möglich.
Ausbildung im Ausland absolviert
Obwohl das Interesse an einer Ausbildung in der Geburtshilfe gestiegen ist, ist Hebamme in Deutschland ein Mangelberuf. Entsprechend steigt die Zahl der Geburtshelferinnen, die ihre Ausbildung im Ausland absolviert haben.
Laut Destatis wurden 2013 insgesamt 84 Verfahren zur Anerkennung einer Berufsqualifikation abgeschlossen – 93 Prozent mit positivem Ergebnis. Fünf Jahre später hat sich mit 274 Verfahren die Zahl nahezu verdreifacht. Anerkannt wurden 98 Prozent der Berufsabschlüsse.
Mit dem Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zum 1. März dieses Jahres soll der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt auch für Hebammen einfacher werden. (chb)