Auszeichnung
Schilling Forschungspreis für neurowissenschaftliche Arbeiten verliehen
Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird Dr. Diane Rekow und Professor Lukas Kunz zuerkannt. Die Hermann und Lilly Schilling-Stiftung würdigt damit ihre neurowissenschaftliche Forschung.
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Ausgezeichnet: Dr. Diane Rekow und Professor Lukas Kunz.
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Göttingen. Dr. Diane Rekow von der Universität Hamburg und Professor Lukas Kunz vom Universitätsklinikum Bonn sind mit dem diesjährigen Schilling Forschungspreis ausgezeichnet worden.
Er ist mit 20.000 Euro dotiert und gehört zu den höchstdotierten Auszeichnungen in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung in Deutschland. Die Hermann und Lilly Schilling-Stiftung für Medizinische Forschung würdigt exzellente neurowissenschaftliche Arbeiten, die das Verständnis kognitiver Prozesse erweitern.
Lukas Kunz ist Juniorprofessor und Arbeitsgruppenleiter an der Klinik und Poliklinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn. Ausgezeichnet wird seine Arbeit zu den neuronalen Grundlagen der räumlichen Navigation und des räumlichen Gedächtnisses im Menschen.
Seine Forschung stützt sich auf die Möglichkeit, die Aktivität einzelner Nervenzellen während räumlicher Gedächtnisaufgaben bei Epilepsiepatienten aufzuzeichnen.
Die Methode kann helfen, die Ursachen von Gedächtnisverlust und Orientierungsstörungen bei neurodegenerativen Erkrankungen aufzuklären. Kunz hat Medizin und Philosophie an der Universität Bonn studiert und promovierte in Medizin und Biologie an den Universitäten Bonn und Freiburg.
Bedeutung des Geruchssinns für die Entwicklung des visuellen Systems
Diane Rekow forscht am Institut für Biologische Psychologie und Neuropsychologie der Universität Hamburg und nutzt die Elektroenzephalographie (EEG), um die Rolle des mütterlichen Körpergeruchs für die Gesichtswahrnehmung bei Säuglingen zu untersuchen.
Sie entdeckte, dass der mütterliche Geruch bei vier Monate alten Säuglingen bereits spezifisch die gesichtsselektive visuelle Verarbeitung verstärkt. Ihre Forschungsergebnisse unterstrichen die Bedeutung des Geruchsinns für die Entwicklung und Funktion des visuellen Systems und könnten helfen, die Entwicklung von Sinnesmodalitäten besser zu verstehen, hieß es.
Die Wissenschaftlerin schloss ihre Promotion in Psychologie und ihre erste Postdoc-Phase an der Universität von Bourgogne in Frankreich ab. Anschließend wechselte sie mit einem Alexander-von-Humboldt-Stipendium an die Universität Hamburg. (eb)