Urlaubszeit
Schutzimpfungen: Was bei Reisen in Europa zu beachten ist
Urlaub in Corona-Zeiten: Auch bei Reisen in Deutschland und in die europäischen Nachbarländer können Schutzimpfungen indiziert sein.
Veröffentlicht:Neu-Isenburg. Auch wer in Pandemiezeiten keine Reise ins ferne Ausland unternimmt, sollte an Schutzimpfungen denken: So war 2020 zum Beispiel in Deutschland ein Rekord-Zeckenjahr. Nie zuvor wurden mehr FSME-Fälle gemeldet. Infektiologen rechnen damit, dass sich der Trend auch 2021 fortsetzen wird. Auch aus den bei Urlaubern beliebten Reisezielen Österreich und der Schweiz wurden sehr hohe Fallzahlen gemeldet.
In Deutschland wurden zudem fünf neue Stadt- und Landkreise vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiete deklariert – darunter mit Desslau-Roßlau das erste FSME-Risikogebiet in Sachsen-Anhalt überhaupt. Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung allen Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten und Zecken exponiert sind oder dort wohnen.
Verstärkt kontrolliert werden sollte Masernschutz
Generell wird für Reisen innerhalb Europas auch eine Überprüfung des Impfschutzes gegen Tetanus, Diphtherie und Polio empfohlen. Verstärkt kontrolliert werden sollte auch der Masern-Impfschutz, da in fast allen Ländern der Welt ein Infektionsrisiko besteht.
In seinen Empfehlungen zu Reiseimpfungen gibt das RKI für die Influenza eine sehr hohe Inzidenz bei Reisenden an. Die Influenza-Impfung wird ja generell ab 60 Jahren sowie für Risikogruppen etwa mit chronischen Krankheiten empfohlen. Ab der kommenden Influenzasaison rät die STIKO bei Senioren zu Hoch-Dosis-Influenza-Impfstoffen.
Eine ebenfalls relativ hohe Inzidenz bei Reisenden hat die Hepatitis-A-Infektion. In Deutschland gingen in den vergangenen Jahren laut RKI 30–40 Prozent aller gemeldeten HepA-Fälle auf eine „Reisehepatitis“ zurück. Viele Reiseländer innerhalb Europas (darunter der gesamte Mittelmeerraum und Osteuropa) gehören zu den Risikogebieten, für die die STIKO eine Impfung empfiehlt.
Die Impfung gegen HepA kann noch kurz vor Abreise verabreicht werden: Schon nach der ersten Impfdosis sind bei mindestens 95 Prozent der Geimpften HAV-Antikörper nachweisbar. Schützende Antikörper entstehen bei den meisten Impflingen 12–15 Tage nach der ersten Impfdosis. (bae)