UN-Klimakonferenz
WHO: Klimawandel ist die größte Gefahr für die Gesundheit
Ärzte und medizinische Fachkräfte weltweit fordern von den Regierungen mehr Einsatz für den Klimaschutz. Vor allem fossile Brennstoffe seien für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich.
Veröffentlicht:Genf. Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer medizinischen Katastrophe gewarnt.
Der Klimawandel stelle die größte Gesundheitsbedrohung der Menschheit dar, heißt es in einem am Montag in Genf veröffentlichten Sonderbericht. Die Folgen bekämen vor allem die am meisten verletzlichen und benachteiligten Menschen zu spüren.
Flankierend forderten 300 Organisationen, die 45 Millionen Ärzte und medizinische Fachkräfte repräsentieren, in einem offenen Brief Regierungen und die Delegationen der Klimakonferenz zu entschlossenerem Handeln auf.
Dieselben nicht nachhaltigen Entscheidungen, die den Planeten töteten, töteten auch Menschen, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus. Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad sei „in unserem eigenen Interesse“.
Gefährliche Belastungen
WHO empfiehlt strengere Grenzwerte für Luftschadstoffe
Auswirkungen auf psychische Gesundheit
Die WHO betonte, immer häufigere Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen beträfen Millionen von Menschen direkt, gefährdeten Gesundheitssysteme, bedrohten die Ernährungssicherheit und gäben zahlreichen Krankheiten Auftrieb; zudem wirke sich der Klimawandel auch auf die psychische Gesundheit aus.
Nachdrücklich verlangte die WHO eine Abkehr von fossilen Brennstoffen. Über die Emission von Treibhausgasen hinaus sei die damit zusammenhängende Luftverschmutzung statistisch für den Tod von 13 Menschen pro Minute verantwortlich. Eine Absenkung der Luftschadstoffe auf WHO-Grenzwerte könne die Zahl dieser Todesfälle um 80 Prozent mindern.
Konkret rief die Weltgesundheitsorganisation in zehn Punkten zu einem Klimaschutz auf, der Gesundheit und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellen müsse. Dies betrifft laut WHO auch die Stadt- und Verkehrsplanung, den Schutz von Naturräumen sowie gesunde und nachhaltige Ernährungssysteme. (KNA)
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