Zahl der Einwohner in Deutschland weiter rückläufig
WIESBADEN (dpa). In Deutschland leben immer weniger Menschen: Rund 82,21 Millionen Einwohner zählte die Republik im vergangenen Jahr, etwa 100 000 weniger als 2006, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch schätzte.
Den Rückgang konnten weder eine leichte Zunahme der Geburten - erstmals seit 1997 - noch die Zuwanderer aus dem Ausland ausgleichen. Der seit Jahren anhaltende Trend setzte sich vielmehr fort: Seit 2002 (82,54 Millionen Einwohner) zählt Deutschland von Jahr zu Jahr mehrere tausend Einwohner weniger. Wie viele Babys 2007 zwischen Flensburg und Füssen zur Welt kamen, steht aber noch nicht genau fest.
Die Statistiker gehen von 680 000 bis 690 000 aus, im Jahr zuvor war mit nur rund 673 000 der Tiefststand erreicht worden. Gleichzeitig starben der Schätzung zufolge im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr Menschen als geboren wurden: 820 000 bis 830 000 - etwa genau so viele wie 2006. Das sogenannte Geburtendefizit - die Differenz aus Geburten und Sterbefällen - ist ersten Berechnungen zufolge damit auf weniger als 140 000 gesunken. 2006 hatte sie noch 149 000 betragen.
Der Bevölkerungsrückgang wurde - anders als noch in den 80er und 90er Jahren - auch 2007 nicht von Zuwanderern ausgeglichen. Allerdings zogen 2007 wieder mehr Menschen nach Deutschland als von Deutschland weg. Der "Wanderungsgewinn" liegt zwischen 35 000 und 45 000 und war damit deutlich höher als 2006 (23 000), aber deutlich geringer als im langjährigen Durchschnitt.
Die Bevölkerungszahl hatte in Deutschland 2002 mit 82,54 Millionen den Höchststand nach der Wiedervereinigung erreicht. Im Jahr 1972 hatte die Zahl der Sterbefälle erstmals die der Geburten übertroffen. Diese Lücke konnte bis 2002 noch mit Zuwanderung geschlossen werden.