„ÄrzteTag“-Podcast

Wenn Therapeuten zu Opfern werden – das Second Victim-Phänomen

Bislang wird vor allem über das hohe Ansteckungsrisiko mit SARS-CoV-2 für Ärzte und Pfleger berichtet. Dabei lauert noch eine ganz andere Gefahr. Professor Reinhard Strametz erläutert im „ÄrzteTag“-Podcast, was es heißt, wenn Therapeuten zu Second Victims werden.

Ruth NeyVon Ruth Ney Veröffentlicht:
Prof. Dr. Reinhard Strametz hat an der Hochschule RheinMain die Professur Medizin für Ökonomen im Studiengang Gesundheitsökonomie.

Prof. Dr. Reinhard Strametz hat an der Hochschule RheinMain die Professur Medizin für Ökonomen im Studiengang Gesundheitsökonomie.

© Fotostudio Hoffmann, Frankfurt am Main

Die Erfahrungen aus Italien und anderen Brennpunkten der Corona-Pandemie zeigen, dass Mitarbeitende im Gesundheitswesen nicht nur durch das Infektionsrisiko belastet sind: Ein schweres Problem war und ist auch die oft im Behandlungszusammenhang ausgelöste Traumatisierung der Beschäftigten. Diese können dadurch zum Second Victim werden.

Unter Federführung von Professor Reinhard Strametz von der Hochschule RheinMain, der zu diesem Phänomen forscht, hat er daher gemeinsam mit Forschern der Charité, des Wiener Krankenanstaltenverbundes und der Hochschule Mannheim daher eine Handlungsempfehlung aus ihren Forschungen zu diesem Thema abgeleitet, die das Aktionsbündnis Patientensicherheit jüngst publiziert hat. Inhalt sind zwei Ansatzpunkte: die Unterstützung der Betroffenen nach einem Vorfall und die Stärkung der Resilienz als präventive Maßnahme.

Im Podcast erläutert Strametz, was es konkret heißt, als Arzt oder Pfleger zu einem solchen Second Victim zu werden, wie sich dem vorbeugen lässt und warum dies auch wichtig ist, um Lücken in der Patientensicherheit zu vermeiden. (Dauer 33:47 Minuten)

„Die dramatischen Berichte aus dem Gesundheitssystem Italiens zeigen eindeutig: Die psychische Unterstützung aller Behandelnden ist jetzt essenziell, um die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems zu erhalten. Wir müssen die Resilienz aller Behandelnden stärken, ansonsten sind viele Menschenleben zusätzlich in Gefahr“, betont Strametz, der Beisitzer im Vorstand des APS ist, in einer Pressemitteilung. „Resilienz ist der unsichtbare Teil der persönlichen Schutzausrüstung, aber ebenso wichtig wie ausreichende Schutzkleidung.“

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Kommentare
Hubertus Picard 22.04.202012:00 Uhr

Ein ausgezeichneter Beitrag! Vielen Dank an Prof Dr. Reinhard Strametz für diese sehr guten und kompetenten Ausführungen.

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