Corona-Pandemie

17.000 bestellte Beatmungsgeräte werden nicht abgerufen

Bund und Länder vereinbaren den Umgang mit zu viel bestellten Beatmungsgeräten. Die Hersteller könnten diese Einheiten jetzt an andere Länder und Kliniken verkaufen.

Veröffentlicht:
Ein Mann liegt an einem Beatmungsgerät von Dräger: Die Zahl der bestellten, aber noch von den Herstellern ausgelieferten Geräten sollen nach einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz so weit als möglich reduziert werden.

Ein Mann liegt an einem Beatmungsgerät von Dräger. Die Zahl der bestellten, aber noch von den Herstellern ausgelieferten Geräten sollen nach einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz so weit als möglich reduziert werden.

© Drägerwerk/dpa

Berlin. Bund und Länder haben im Frühjahr mehr Beatmungsgeräte geordert als sie nach der derzeitigen Einschätzung der Lage benötigen. Daher soll die Zahl der bestellten, aber noch von den Herstellern ausgelieferten Geräten „so weit als möglich“ reduziert werden, heißt es in einem einstimmigen Umlaufbeschluss der Gesundheitsministerkonferenz, der in Abstimmung mit dem Bund erfolgt ist.

Danach seien bisher 5000 bis 10.000 Beatmungsgeräte ausgeliefert worden und würden teilweise bei der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz eingelagert. Weitere 17.000 Einheiten, die ursprünglich bestellt waren, könnten bei den Herstellern verbleiben. Diese hätten dann die Möglichkeit, die Geräte an Länder und Kliniken zu verkaufen, „die sie aktuell deutlich dringender brauchen als das deutsche Gesundheitswesen“, heißt es im Beschluss.

Der Bund „ermuntert“ in einer Protokollnotiz die Länder, Beatmungsgeräte, die für den Aufbau geplanter Kapazitäten vorgesehen waren, abzurufen, um damit auch den Bestand an Beatmungsgeräten zu modernisieren. Gleichermaßen appelliert er an die Länder, sich durch Lieferungen des Bundes „großzügig“ mit Mund-Nasen-Schutz- und FFP-2-Masken einzudecken.

Aktuell 353 Patienten auf Intensivstationen

Mitte März hatten Bund und Länder unter dem Eindruck des Verlaufs der Pandemie etwa in Italien oder Spanien vereinbart, die Zahl der Intensivbetten mit Beatmungskapazität zu verdoppeln.

Nach Angaben des DIVI-Registers (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) waren am Montag bundesweit 353 Patienten wegen einer COVID-19-Erkrankung in intensivmedizinischer Behandlung (siehe nachfolgende Karte) – das sind 28 Patienten mehr als am Tag zuvor. 54 Prozent von ihnen (191) wurde invasiv beatmet. Insgesamt 9542 Intensivbetten in 1287 Krankenhaus-Standorten waren nicht belegt. (fst)

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Maquet Otesus OP-Tischsystem

© Getinge Deutschland GmbH

Unternehmen im Fokus

Flexible und ökonomische OP-Tischsysteme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Getinge Deutschland GmbH, Rastatt
Abb. 1: Algorithmus der Step-up- bzw. Step-down-Strategie in der Reduktionsphase von ICS unter Benralizumab in der SHAMAL-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [12]

Schweres eosinophiles Asthma

SHAMAL-Studie: mit Benralizumab hoch dosierte ICS reduzieren

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025