Rettungsdienst
ADAC nimmt neue Luftrettungsstation im Norden in Betrieb
Vierter Standort in Schleswig-Holstein. Zugleich wird in Kiel eine neue Zentrale Disposition für die Luftrettung im Norden eingeweiht.
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Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken, Notfallsanitäter Jascha Mahro, Landrat Claudius Teske aus dem Kreis Steinburg, Stationsleiter und Pilot Sascha Richter, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, Frédéric Bruder, und Notarzt Dr. Andreas Otto (von links).
© ADAC Luftrettung
Hohenlockstedt. Schleswig-Holstein hat seit heute einen vierten Standort für die Luftrettung. Der ADAC hat den Standort „Hungriger Wolf“ in der Nähe von Itzehoe im Beisein von Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) heute eröffnet.
Die ADAC Luftrettung hat eine Maschine des Typs H145 mit dem Funkrufnamen „Christoph 67“ auf dem Flugplatz stationiert. Der Helikopter kann für Rettungseinsätze, aber auch als fliegende Intensivstation für Patiententransporte von Klinik zu Klinik genutzt werden. Der Einsatzradius liegt bei 50 bis 70 Kilometern, die Einsatzgeschwindigkeit bei rund 220 km/h. Die Maschine kann damit von Hohenlockstedt aus auch Notfalleinsätze an der Nordseeküste und auf den Inseln fliegen. Mit einer Reichweite von rund 670 Kilometern ist der Helikopter auch für Notfälle an weiter entfernten Orten einsetzbar.
Wichtig auch für schwer zugängliche Regionen
Von der Decken hält den neuen Standort für eine wichtige Ergänzung für die bestehenden Luftrettungsstationen in Rendsburg, Niebüll und Siblin. „Die Luftrettung ermöglicht eine schnelle und zielgerichtete Hilfe, die in vielen Fällen einen Beitrag leistet, Leben zu retten. Sie ergänzt den bodengebundenen Rettungsdienst und trägt dazu bei, dass auch in schwer zugänglichen Gebieten eine hochwertige medizinische Versorgung gewährleistet ist", sagte von der Decken zur Einweihung in der Gemeinde Hohenlockstedt.
Dort wird bis zur Fertigstellung eines Neubaus in einer vollfunktionsfähigen Interimsstation gearbeitet. Sie besteht aus Mobilcontainern für Medizin und Technik, Büro-, Ruhe- und Sozialräumen sowie zwei Zelthangaranlagen – außer für „Christoph 67“ auch für eine Ersatzmaschine, die im ganzen Norden eingesetzt werden kann. Einsatzbereit ist der neue Rettungshubschrauber täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.
Notärzte werden vom UKE gestellt
Die Piloten und die Notfallsanitäter kommen von der ADAC Luftrettung, die Notärztinnen und Notärzte stellt das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im Rahmen einer Kooperation. Die Mediziner wurden in den vergangenen Wochen im medizinischen Ausbildungszentrum der ADAC HEMS Academy in Bonn, bei der Feuerwehr Lübeck sowie am UKE auf die Herausforderungen und Besonderheiten im Luftrettungsdienst vorbereitet.
Zugleich wurde in Kiel eine neue Zentrale Disposition der Luftrettung in Betrieb genommen. Sie soll die Einsätze der Rettungshubschrauber koordinieren und für eine optimale Nutzung der verfügbaren Ressourcen sorgen. Dieses Dispositionskonzept ist das erste seiner Art in Deutschland. (di)