Organspende

AOK stoppt Info-Kampagne

Die Fälle von Göttingen und Regensburg haben das Organspende-System erschüttet: Jetzt zieht die AOK Konsequenzen - und stoppt eine Informationskampagne.

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BERLIN (dpa). Wegen des Transplantationsskandals von Göttingen und Regensburg stoppen die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) ihre Pläne, die rund 24 Millionen Versicherten ab September regelmäßig über die Organspende zu informieren.

"Die AOK wird ihren Versicherten zunächst kein individuelles Informationsmaterial und keine Organspendeausweise zuschicken", sagte der Chef des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann, der "Berliner Zeitung".

Der Skandal habe in der Bevölkerung zu großen Irritationen geführt. "Daher brauchen wir dringend eine Aufklärung der Vorwürfe, mehr Transparenz im Organspendeverfahren und eine strikte Kontrolle."

Daran müsse aber noch gearbeitet werden.Graalmann ließ ausdrücklich offen, ob die AOK mit dem Versenden der Informationsbriefe beginnen wird, wenn Anfang November das neue Transplantationsgesetz in Kraft tritt.

Die erst im Sommer verabschiedete Novelle sieht vor, dass die Krankenkassen ihre Versicherten regelmäßig Informationsmaterial über das Thema Organspende und einen Spenderausweis zuschicken.

Derzeit wird kontrovers diskutiert, wie die Organvergabe manipulationssicher umgestaltet werden kann.

Bereits im August hatte die Siemens Betriebskrankenkassen (SBK) als Konsequenz aus den Vorfällen ihre Informationskampagne gestoppt.

"Wir können nach diesem Skandal nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagte damals SBK-Vorstand Gertrud Demmler.

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