Kommentar zur Schmerzmedizin
An der Schmerzgrenze
Das 1. Nationale Schmerzforum hat einen Nerv getroffen. Vertreter von Ärzten, aus der Wissenschaft, der Industrie und der Politik haben auf der von der Deutschen Schmerzgesellschaft ausgerichteten Veranstaltung gemeinsam die Mängel in der Versorgung mit Schmerztherapie offen als Problem benannt. Das setzt ein Zeichen.
Es geht um Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen. Und es geht darum, dass viele dieser Patienten Jahre warten müssen, bis endlich ein Arzt die Ursache ihrer Beschwerden aufdeckt.
Immerhin: Es zeichnet sich eine Strategie ab, die Versorgung zu verbessern. Kristallisationskern der angestrebten multidisziplinären, flächendeckenden und integrierten Schmerzversorgung sind die vom Ärztetag in Düsseldorf beschlossenen Handlungsebenen.
Das ist aber erst der Anfang der Reise. Aus dem Boden stampfen lässt sich eine breiter angelegte, auch die Psyche einbeziehende Schmerzversorgung, wie sie eine alternde Gesellschaft eigentlich benötigt, nicht.
Der Fortschritt erweist sich auch hier als Schnecke. Erst ab 2016 gehört das Fach Schmerz zum Pflichtkanon im Medizinstudium.
Eine Bedarfsplanung schmerztherapeutischer Angebote scheitert schlicht am Mangel an schmerztherapeutisch weitergebildeten Ärzten.
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