Warnstreiks an 23 Unikliniken
Arbeitgeberseite optimistisch für Tarifverhandlungen mit Marburger Bund
Die Tarifgemeinschaft der Länder hofft auf eine Lösung mit der Ärztegewerkschaft in der kommenden Verhandlungsrunde Ende März. Der Marburger Bund meldet derweil mehr als 10.000 Ärzte im Ausstand.
Veröffentlicht: | aktualisiert:Kiel. Die Verhandlungsführerin der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Monika Heinold (Grüne), ist optimistisch für die weiteren Verhandlungen mit dem Marburger Bund (MB) über einen Tarifvertrag mit den Ärzten an Unikliniken. „Ich setze darauf, dass wir in der kommenden Verhandlungsrunde Ende März in konstruktiven Gesprächen eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden“, teilte Schleswig-Holsteins Finanzministerin am Montag mit. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen MB und TdL ist für den 25. März in Berlin vorgesehen.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat am Montag zu einem Warnstreik an 23 Unikliniken aufgerufen. an 23 Unikliniken aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Der Marburger Bund fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt und höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Schicht- und Wechselschichtarbeit soll begrenzt werden.
Der Marburger Bund meldete am Montagnachmittag eine starke Beteiligung an den Kundgebungen im ganzen Land. Den Angaben des Bundesverbands zufolge hätten rund 7.000 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen. Nach Schätzungen der Landesverbände der Ärztegewerkschaft hätten sich insgesamt mehr als zehntausend Uni-Ärzte im Ausstand befunden.
Orientierung am öffentlichen Dienst
Heinold betonte das Ziel, dass die Universitätskliniken als attraktive und zeitgemäße Arbeitgeber wahrgenommen werden, bei denen die Menschen gerne arbeiten. „Unsere Herausforderung bei den Verhandlungen mit dem Marburger Bund ist es, dass wir auch die Gehaltsentwicklung für die übrigen 850.000 Beschäftigten der Länder berücksichtigen müssen.
„Wir haben deshalb immer betont, dass sich unsere Wertschätzung für die Ärztinnen und Ärzte auch in Geld ausdrücken muss und wird“, sagte Heinold. Als Orientierungsrahmen für ein Gesamtpaket nannte Heinold den öffentlichen Dienst. Dort seien Ende 2023 Steigerungen von mehr als 10 Prozent vereinbart worden. (dpa/bar)