USA preschen vor

Arzneiforschung: EMA will noch nicht auf Tierversuche verzichten

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Amsterdam/Washington. In den USA müssen neue Medikamente seit kurzem nicht mehr an Tieren getestet werden, um von der US-Arzneimittelbehörde (FDA) zugelassen werden zu können – für Europa sieht die zuständige Arzneimittelbehörde EMA die Zeit für einen solchen Schritt noch nicht gekommen. Noch könne nicht vollständig auf Tierversuche verzichtet werden, teilte die EMA der Deutschen Presse-Agentur in Amsterdam mit.

Neue alternative Methoden, die stattdessen benutzt werden können, müssten erst überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie verlässlich sind. Im vergangenen Jahr hatte die EMA eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um diesen Prozess zu beschleunigen.

In den USA ist seit kurzem nicht mehr vorgeschrieben, dass alle Arzneimittel an Tieren getestet werden müssen, bevor sie an Menschen erprobt werden.

Viele Kandidaten fallen später durch

US-Präsident Joe Biden hatte im Dezember ein entsprechendes Gesetz unterschrieben, das Tierversuche in der Arzneimittelentwicklung zwar nicht verbietet, aber auch nicht mehr vorschreibt. Stattdessen können künftig Mittel wie menschliche Miniorgane (Organoide), Multiorganchips oder computerbasierte Verfahren genutzt werden. Tierschutzorganisationen hatten das Gesetz begrüßt.

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Im Mittel würden mehr als 90 Prozent der Medikamentenkandidaten, die alle Tierversuche erfolgreich durchliefen, später während der klinischen Studien an Menschen aussortiert, hieß es in einer Reaktion des Vereins Ärzte gegen Tierversuche. Grund seien oft eine mangelnde Wirkung oder erhebliche Nebenwirkungen. Bestimmte tierversuchsfreie Methoden hätten sich bereits als genauer und zuverlässiger als Tierversuche erwiesen. (dpa)

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