GKV-Finanzierung

BÄK-Vorstoß stößt auf Kritik der Opposition

Die Delegierten des 116. Deutschen Ärztetags sprechen sich gegen die Bürgerversicherung aus. Das wird von der Opposition scharf kritisiert.

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BERLIN. Die Opposition hat die Kritik der Bundesärztekammer (BÄK) an einer Bürgerversicherung vehement zurückgewiesen: Die Grünen verteidigten ihr Modell einer Bürgerversicherung als einen "entscheidenden Schritt zu einer soliden Finanzierung des Gesundheitswesens".

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Kerstin Andreae, nannte den Vorstoß der BÄK "zynisch": Eine private Krankenversicherung sorge nicht für eine bessere und fairere Krankenversorgung.

"Das genaue Gegenteil ist der Fall: Das bestehende Krankenversicherungssystem ist unsozial und unsolidarisch", so Andreae. Gesetzlich Versicherte erhielten oft nur verspätet Termine.

Ähnlich äußerte sich der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Karl Lauterbach: "Anstatt einer ungerechten Kopfpauschale, brauchen wir die Überwindung der ‚Zwei-Klassen-Medizin‘ mit einer Bürgerversicherung." Diese habe gerechte umlagefinanzierte Beiträge, die niemanden überforderten.

In diesem Modell überlebten auch die PKV-Unternehmen, wenn sie die Bürgerversicherung anböten, so Lauterbach. Zuvor hatte sich die Bundesärztekammer auf dem 116. Deutschen Ärztetag in Hannover mit großer Mehrheit gegen die Bürgerversicherung ausgesprochen.

Sie sei ein "Turbolader für die Zwei-Klassen-Medizin", sagte BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery. Nach einer Reformskizze der BÄK soll jede Kasse künftig für ihre Mitglieder pauschale Gesundheitsbeiträge erheben können. (sun)

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Kommentare
Carsten Windt 03.06.201312:02 Uhr

Terminfrage als Beweis für 2-Klassenmedizin

Die Probleme möchte ich haben, so denkt mach einer der in England oder in den Niederlanden lebt. Dort sind erhebliche längere Termine und zwar auch bei dringenden Behandlungen üblich. Komisch ist nur, dass gerade in diesen Ländern ja bereits eine Bürgerversicherung eingerichtet wurde, und gerade dort eine reinrassige 2-Klassenmedizin besteht.

Tatsächlich gelten die Wartezeiten nur für die die es sich nicht leisten können, sich im Ausland oder einfach nur Privat behandeln zu lassen. Und ob eine Behandlung dann tatsächlich erfolgt entscheidet eine Ethik-Kommision und nicht der behandelnde Arzt.

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