Hausärztechef ist zufrieden

Bald 5 Millionen Patienten in der HzV

Die Hausarztzentrierte Versorgung (HzV) entwickelt sich für den Deutschen Hausärzteverband immer mehr zum Erfolgsmodell.

Veröffentlicht:
Der Hausarzt als Lotse: Jeden Tag schreiben sich im Schnitt über 1000 Versicherte in einen HzV-Vertrag ein, so Hausärztechef Ulrich Weigeldt.

Der Hausarzt als Lotse: Jeden Tag schreiben sich im Schnitt über 1000 Versicherte in einen HzV-Vertrag ein, so Hausärztechef Ulrich Weigeldt.

© Maurizio Gambarini / dpa / picture alliance

BONN. Jeden Tag schreiben sich im Schnitt über 1000 Versicherte in einen HzV-Vertrag ein, berichtete der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbands während des 2. Internationalen Hausärztetages in Bonn. "Die HzV ist damit der mit großem Abstand erfolgreichste Selektivvertrag weit und breit." Im kommenden Frühjahr könne der Verband in den fünfmillionsten Patienten begrüßen, sagte Weigeldt.

Der Verbandschef verwies darauf, dass nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation ein Primärarztsystem die Gesundheitssituation der Patienten verbessert und gleichzeitig die Gesamtausgaben des Gesundheitssystems reduziert. Auch der Sachverständigenrat sei im Prinzip für ein solches System.

Rückenwind bekommt der Verband auch durch die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die er beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben hatte. Dabei wurden 1001 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren befragt. 82 Prozent von ihnen fanden ein Primärarztsystem mit dem Hausarzt als Koordinator sehr sinnvoll oder sinnvoll. "Unsere Ideen und Konzepte finden also nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Bevölkerung inzwischen enormen Zuspruch.

Mit der HzV sei man auf dem richtigen Weg. "Eine gute strukturelle Qualität und ein angemessenes Honorar haben wir durch unsere eigenen Verträge erreicht." Dass sich auch im Kollektivvertragssystem die Honorarsituation für die Hausärzte verbessert hat, führt Weigeldt zum großen Teil auf den Wettbewerbsdruck durch die Hausarztverträge zurück.

Er kritisierte, dass die HzV-Verträge zum Spielball in die Auseinandersetzungen zwischen den Krankenkassen über den Risikostrukturausgleich würden. Die Behauptung, die Chronikerpauschalen in den Verträgen seien manipulationsanfällig, sei falsch. "Wir verwahren uns entschieden gegen diese Angriffe gegen die HzV und weisen den impliziten Vorwurf zurück, unsere Patienten auf dem Papier kränker zu machen, als sie sind."

Es stimme auch nicht, dass hohe morbiditätsorientierte Zuweisungen an die Kassen die Quelle der höheren Vergütungen in der HzV seien. "Die HzV als besondere Vertragsform generiert ihre höhere ärztliche Vergütung aus den besonderen Leistungen der Hausärztinnen und Hausärzte, die zu Einsparungen bei den Kassen führen." (iss)

Lesen Sie dazu auch: 2. Internationaler Hausärztetag: Wird Primärarztsystem in der CDU salonfähig? 2. Internationaler Hausärztetag: Quereinstieg zum Hausarzt – reicht ein Jahr Weiterbildung?

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Debatte um Arzttermine

Lauterbach beklagt „Diskriminierung“ gesetzlich Versicherter

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025