Kommentar – Diagnose Krebs

Baustelle Psychoonkologie

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Die Erfolge in der modernen Krebstherapie können sich sehen lassen. Mehr als die Hälfte aller Krebspatienten werden geheilt. Das sah in den 1980er und 1990er Jahren mit Überlebensraten von maximal 30 Prozent noch ganz anders aus. Bei einigen Krebsarten konnte die 5-Jahres-Überlebensrate sogar auf über 90 Prozent verbessert werden. Neuartige Forschungsansätze sind auf dem Vormarsch, die erste Gentherapie zur Behandlung von Krebspatienten steht in den USA kurz vor der Zulassung.

Erfolgsmeldungen, die einen Bereich ziemlich ausklammern: die Psychoonkologie. Mangelnde Integration in die Behandlungsprozesse sowie immer wieder Probleme bei der Abrechnung solcher Leistungen beklagen Teilnehmer des Weltkongresses für Psychoonkologie. Es kann nicht sein, dass die psychoonkologische Expertise beim Tumor-Board eher selten gehört wird.

Wenn die Zahlen stimmen, wonach die Hälfte der Krebspatienten psychisch belastet ist, dann gehört eine bedarfsgerechte psychoonkologische Betreuung ins Pflichtenheft des Therapiekonzepts. So sieht es auch der nationale Krebsplan vor.

Innovation und Fortschritt mögen die Treiber in der onkologischen Versorgung sein, doch bitte nicht auf Kosten einer adäquaten psychoonkologischen Betreuung.

Lesen Sie dazu auch: Diagnose "Krebs": Hilfe für die Seele gefordert

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