Coronavirus
Bayerisches Ministerium gibt Ärzten Tipps
Mehrere Patienten in Bayern sind mit dem neuartigen Coronavirus 2019-nCoV infiziert. Nun hat das Landesgesundheitsministerium konkrete Handlungsempfehlungen an Ärzte und Krankenhäuser geschickt.
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Das Ministerium gibt auch Hinweise zu geeignetem Probenmaterial.
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München. In Bayern hat das Gesundheitsministerium einen Brief an Kassenärztliche Vereinigung, Landesärztekammer und Bayerische Krankenhausgesellschaft verschickt, indem die Ärzteschaft und Krankenhäuser gebeten werden, sich auf Identifizierung, Umgang und Aufnahme von begründeten Verdachtsfällen und von mit dem neuartigen Coronavirus 2019-nCoV infizierten Personen vorzubereiten. Dazu gibt es Tipps und Links für die Praxis.
Plan zur Vorgehensweise
In dem Schreiben, das der „Ärzte Zeitung“ vorliegt, werden genaue Hinweise zur Verdachtsabklärung sowie die verschiedenen Maßnahmen für ein Vorgehen in diesen Fällen gegeben.
Auch enthält der Brief einen Link zu den Seiten des Robert Koch-Instituts, wo ein genaues Ablaufschema dargestellt ist. Darüber hinaus werden Links und Ansprechpartner aufgeführt, die bei weiteren Fragen, etwa zur Diagnostik, zum Virus oder zur Meldepflicht weiterhelfen können.
Umgang mit infizierten Patienten
„Im Falle von begründeten Verdachtsfällen wird zunächst ein Vorgehen zur Prävention der Übertragung durch Tröpfchen empfohlen“, heißt es zum Beispiel zum Umgang mit möglicherweise infizierten Patienten.
Dazu gehörten neben der „konsequenten Einhaltung der Basishygienemaßnahmen, das Tragen eines mehrlagigen Mund-Nasen-Schutzes seitens des Patienten – so dieser das toleriere – sowie die Unterbringung in einem Isolierzimmer, möglichst mit Vorraum oder Schleuse.
Bayern / Gesundheitsministerium
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Auch wird empfohlen, dass das behandelnde Personal Schutzkleidung, Schutzbrille, mindestens FFP2-Masken als Atemschutz und Handschuhe tragen solle.
Labore und Probenmaterial
Das Schreiben nennt auch die fünf Labore, in denen in Bayern eine Infektion mit dem neuen Coronavirus zweifelsfrei diagnostiziert werden kann.
Neben dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München, das den ersten Infektionsfall in Deutschland identifiziert hatte, können Verdachtsfälle inzwischen auch am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim bei München, am Virologischen Institut der Universität Erlangen, am Institut für Virologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie am Institut für Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums Regensburg untersucht werden.
Als Probenmaterial aus den tiefen Atemwegen eigneten sich bronchoalveoläre Lavage, Sputum und Trachealsekret.
Aus den oberen Etagen seien Nasopharynx-Abstriche, -Spülung oder Aspirat sowie Oropharynx-Abstriche geeignetes Material für die Labors. (bfe)