Kommentar
Begrenzte Ressourcen
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das viel zitierte Motto scheint auch auf die Haltung vieler Menschen zum Thema Pflegebedürftigkeit zu passen. Die meisten wissen, dass ihnen im Ernstfall nicht nur persönliches Leid, sondern auch eine große finanzielle Belastung droht.
Nach einer Studie der Continentale Versicherung haben 87 Prozent der Menschen Angst vor der Pflegebedürftigkeit. Dennoch haben bislang nur rund zwei Prozent eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen.
Daraus auf Ignoranz oder Zweckoptimismus zu schließen, greift zu kurz. Schließlich sind es nicht nur Politiker, sondern auch Versicherer, die gebetsmühlenartig wiederholen, dass die Menschen mehr selbst vorsorgen müssen - gegen Krankheit, Altersarmut, Berufsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit.
Die Ressourcen sind aber begrenzt, jeder muss entscheiden, wofür er das Geld ausgibt. Außerdem sagen die zwei Prozent nichts darüber aus, ob die Befragten nicht anderweitig für den Pflegefall vorgesorgt haben.
Die Studie zeigt zudem ein hausgemachtes Image-Problem der Versicherer: 57 Prozent gaben als Grund für den Verzicht auf eine Pflegepolice an, dass die Unternehmen im Bedarfsfall ohnehin nicht bezahlen.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Kaum Interesse an Pflegezusatzversicherungen