Kommentar zur Pflege

Bericht jetzt- Reform später

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Es ist die erwartet schlechte Nachricht für Demenzkranke, Pflegende und die Pflegewirtschaft. Die neuen Begutachtungs-Assessments, mit denen künftig der Grad der Pflegebedürftigkeit ermittelt werden soll, werden noch weit über das Ende dieser Legislaturperiode hinaus theoretische Konstrukte bleiben.

Für Menschen, die nicht mehr selbstständig leben können, bleiben noch auf lange Zeit daher nur die von der schwarz-gelben Koalition im Pflegeneuausrichtungsgesetz geschaffenen Hilfen.

Die von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eingesetzten Experten, die sich in den vergangenen mehr als 15 Monaten mit den neuen Einstufungsregeln beschäftigt haben, liefern nämlich wenig Konkretes und schieben den Ball zurück ins Feld der Politik.

Es gebe keine kurzfristig umsetzbare Möglichkeit, Leistungshöhen und -spreizungen für die neu zu schaffenden fünf Pflegegrade empirisch zu begründen, heißt es in ihrem noch vertraulichen Bericht. Hier müsse die wissenschaftliche Grundlage erst noch gelegt werden. Das Gremium empfiehlt Aufwandsmessungen und Studien.

Im Kern heißt das: Die Daten reichen nicht aus, um die Auswirkungen einer Pflegereform zu erfassen. Für die nächste Regierung bedeutet das, das Mammutprojekt Pflegereform von vorne anzupacken.

Lesen Sie dazu auch: Pflege: Expertenbeirat legt Empfehlungen vor

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel: Das große Schweigen im Wahlkampf

Gemeinsamer Bundesausschuss

G-BA: prüft Neufassung von Pflegerichtlinien

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Yvonne Jäger im Interview

Tipps zum Schutz vor Mobbing

Lesetipps
Wie wird die neue Verteilung im Deutschen Bundestag aussehen?

© fotomek / stock.adobe.com

Themenseite

Alles zur Bundestagswahl 2025

Ein Mädchen unter einer Decke blickt aus kurzer Entfernung auf einen Smartphone-Bildschirm.

© HRAUN/Getty Images

Systematischer Review

Zeit am Bildschirm: Ab wann steigt das Risiko für Myopie?