Kommentar zur Pflege
Bericht jetzt- Reform später
Es ist die erwartet schlechte Nachricht für Demenzkranke, Pflegende und die Pflegewirtschaft. Die neuen Begutachtungs-Assessments, mit denen künftig der Grad der Pflegebedürftigkeit ermittelt werden soll, werden noch weit über das Ende dieser Legislaturperiode hinaus theoretische Konstrukte bleiben.
Für Menschen, die nicht mehr selbstständig leben können, bleiben noch auf lange Zeit daher nur die von der schwarz-gelben Koalition im Pflegeneuausrichtungsgesetz geschaffenen Hilfen.
Die von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eingesetzten Experten, die sich in den vergangenen mehr als 15 Monaten mit den neuen Einstufungsregeln beschäftigt haben, liefern nämlich wenig Konkretes und schieben den Ball zurück ins Feld der Politik.
Es gebe keine kurzfristig umsetzbare Möglichkeit, Leistungshöhen und -spreizungen für die neu zu schaffenden fünf Pflegegrade empirisch zu begründen, heißt es in ihrem noch vertraulichen Bericht. Hier müsse die wissenschaftliche Grundlage erst noch gelegt werden. Das Gremium empfiehlt Aufwandsmessungen und Studien.
Im Kern heißt das: Die Daten reichen nicht aus, um die Auswirkungen einer Pflegereform zu erfassen. Für die nächste Regierung bedeutet das, das Mammutprojekt Pflegereform von vorne anzupacken.
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