"Pille danach"
BfArM gegen Rezeptpflicht
BONN. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hält an seiner bisherigen Empfehlung zu Levonorgestrel ("Pille danach") fest.
Der Ausschuss für Verschreibungspflicht empfahl am Dienstag - wie schon seit dem Jahr 2003 -, die Rezeptpflicht für das Notfallkontrazeptivum aufzuheben.
Dagegen hat der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn am Dienstag erneut betont, die Unionsfraktion wolle an der Verschreibungspflicht festhalten.
"Die Bewertung ergab keine medizinischen Argumente, die zwingend gegen eine Entlassung aus der Rezeptpflicht sprechen", teilte das BfArM mit. Das Votum der Behörde ist allerdings lediglich eine Empfehlung an den Gesetzgeber.
Apotheker sorgen für notwendige Beratung
Die Bundesapothekerkammer begrüßte die Bewertung des BfArM. Die Apotheker erwarteten nun, dass die Verschreibungsverordnung schnell geändert wird. Der Nacht- und Notdienst der Apotheken stelle sicher, dass die Patientinnen die notwendige Beratung erhielten.
NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) bezeichnete es als "nicht nachvollziehbar", wenn das Selbstbestimmungsrecht von Frauen in Deutschland weiter eingeschränkt würde.
Die Grünen im Bundestag forderten Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auf, "zügig eine Verordnung vorzulegen".
"Statt Ideologie und ökonomischen Interessen Einzelner Vorschub zu leisten, könnten jetzt Frauen, die in Not geraten sind, selbstbestimmt und schnell agieren", teilten Ulle Schauws, Sprecherin für Frauenpolitik, und Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Prävention und Gesundheitspolitik, mit. (fst)