Genom-Editierung

Bioethiker ruft zum Boykott auf

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NEW YORK/PEKING. Der Bioethiker Professor Arthur Caplan hat zum Boykott von Forschern aufgerufen, die Experimente an der menschlichen Keimbahn vornehmen.

Sie sollten ihre finanzielle Unterstützung verlieren, von Tagungen ausgeladen und nicht mehr zitiert werden, fordert der New Yorker Wissenschaftler in einem jetzt publizierten Aufsatz (PLoS Biol 17: e3000223).

Hintergrund sind mutmaßliche Manipulationen des chinesischen Forschers He Jiankui am Erbgut von zwei neugeborenen Mädchen. Wissenschaftler hatten zuletzt ein Moratorium für den Einsatz dieser Verfahren gefordert.

Zeitgleich zu Caplans Aufsatz haben weitere chinesische Forscher die Experimente von He kritisiert. Seine Arbeit sei ein „äußerst unverantwortliches Verhalten“, schreibt die Gruppe um den Genforscher Haoyi Wang von der chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) in Peking.

Die Eingriffe mit der Genschere CRISPR/Cas9, mit denen He zwei Neugeborene mit einer CCR5-Deletion ausgestattet haben will, verstießen „gegen den ethischen Konsens von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt“, so die Forscher (PLoS Biol 17: e3000224).

Seine Arbeit zeige einen „beunruhigenden Mangel an grundlegender medizinischer Ethik, aber auch an das erforderliche Verständnis von Genetik und Geneditierung“. (nös)

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