Tests in Schulen
Brandenburg schließt mit KV Corona-Vertrag – und lobt Ärzte
Hausärzte sollen bei Corona-Testungen an Schulen und Kitas erster Ansprechpartner sein: KV und Land haben einen Vertrag unterzeichnet, der auch zusätzliches Honorar für die Testungen vorsieht.
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(v.li.) Ines Jesse, Ursula Nonnemacher, Andreas Schwark stellen den Vertrag zu Coronatestungen vor.
© Benjamin Lassiwe
Potsdam. Das Land Brandenburg will in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Hausärzten allen 26 .000 Mitarbeitern an Schulen und allen 27 .000 Beschäftigten an den Kindertagesstätten von Anfang August bis Ende November bis zu sechs kostenfreie Corona-Tests anbieten.
Entsprechende Verträge unterzeichneten Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), Bildungsstaatssekretärin Ines Jesse (SPD) und der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Dipl.-Med. Andreas Schwark, am Mittwoch in Potsdam.
Das Testangebot soll sowohl für Beschäftigte an öffentlichen Schulen und kommunalen Kindertagesstätten, als auch für Mitarbeiter bei freien Trägern oder im Bereich der Jugendhilfe – etwa bei Schulsozialarbeitern – gelten. Zudem sollen 2900 Brandenburger Kitakinder sowie Schülerinnen und Schüler, die nach repräsentativen Gesichtspunkten ausgewählt werden, regelmäßig getestet werden.
Berechtigungsscheine an Personal
„Ich bin sehr froh, dass wir das Projekt Teststrategie einen entscheidenden Schritt weiter voranbringen konnten“, sagte Gesundheistministerin Nonnemacher.
Praktisch sollen an den Schulen und in den Kindertagesstätten Berechtigungsscheine an das Personal ausgegeben werden. Damit können die Mitarbeiter dann alle zwei Wochen in eine Hausarztpraxis gehen und sich testen lassen.
Mitarbeiter, die nicht im Land Brandenburg, sondern zum Beispiel in Ludwigslust, Pasewalk oder Berlin wohnen, und zur Arbeit über die Landesgrenze pendeln, müssen für die Tests allerdings einen niedergelassenen Arzt in Brandenburg aufsuchen, da die Untersuchungen über die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg abgerechnet werden.
25 Euro für Ärzte plus Pauschale
„Für Erwachsene sehen wir einen Nasen-Rachen-Abstrich mit einem PCR-Test vor, für Kinder und Jugendliche Speichelproben“, sagte Nonnemacher. Zur Finanzierung der Tests hatte das Finanzministerium schon vor einiger Zeit rund 14,1 Millionen Euro aus dem Rettungsschirm des Landes zur Verfügung gestellt.
Wie die Gesundheitsministerin erklärte, werden niedergelassene Ärzte 25 Euro für die Durchführung des Abstrichs erhalten. Die Laborärzte erhalten 50,50 Euro für den PCR-Test. Zudem soll es eine Verwaltungspauschale geben. Damit erhalten Brandenburgs Mediziner, die die Corona-Tests bei Versicherten durchführen, deutlich mehr Geld, als etwa auf Bundesebene für die Testungen vereinbart worden ist.
Schwark erklärte am Mittwoch, die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig der konkrete Ansprechpartner vor Ort ist, der Verantwortung übernehmen wolle und schnell handlungsfähig sei. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen hatten sich dieser Verantwortung gestellt.“
Zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie habe es in Brandenburg über 55 Abklärungsstellen im Land gegeben, davon seien drei Viertel von niedergelassenen Ärzten vor Ort organisiert worden.
„Wir unterstützen die geplanten gezielten Testungen“, sagte Schwark. „Denn damit können auch asymptomatisch infizierte Personen identifiziert werden.“