Landesweite Anhörungen

COVID-Untersuchungsausschuss in Großbritannien nimmt die Arbeit auf

Landesweit soll es öffentliche Anhörungen geben, damit sich die Ausschussmitglieder ein umfassendes Bild vom Umgang mit der Pandemie im besonders stark betroffenen Königreich machen können.

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Die COVID-Memorial-Wall in London. Ein Untersuchungsausschuss soll jetzt klären, ob bei der Bekämpfung der Pandemie Fehler gemacht worden sind. Großbritannien war von COVID-19 besonders stark betroffen.

Die COVID-Memorial-Wall in London. Ein Untersuchungsausschuss soll jetzt klären, ob bei der Bekämpfung der Pandemie Fehler gemacht worden sind. Großbritannien war von COVID-19 besonders stark betroffen.

© ANDY RAIN / EPA / picture alliance

London. In London hat der offizielle Untersuchungsausschuss, der die COVID-19-Pandemie und deren Folgen genauer beleuchten soll, seine Arbeit aufgenommen. In den kommenden zwei Jahren sollen unter anderem Mediziner, Wissenschaftler, Gesundheitspolitiker und genesene COVID-Patienten dem Ausschuss Rede und Antwort stehen.

Wie die Ausschussvorsitzende Baronin Hallett zum Auftakt in London sagte, gehe es ihr zum einen darum, zu verstehen, warum Großbritannien „besonders hart“ von der Pandemie getroffen wurde. Zum anderen wolle man aus der Vergangenheit und dem Umgang mit dem Virus lernen, um für zukünftige neue Pandemien besser vorbereitet zu sein.

Als erstes sollen die Ausschussmitglieder nun die Frage untersuchen, wie gut beziehungsweise schlecht Großbritannien und der staatliche Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS) auf die Pandemie vorbereitet gewesen sei. Im Königreich sind bis heute laut offiziellen Zahlen rund 205.000 Patienten mit oder an den Folgen einer COVID-19 Infektion gestorben.

„Unbequeme Fragen stellen“

Bevor der Ausschuss am Dienstag seine Arbeit aufnahm, wurde den Pandemieopfern mit einer Schweigeminute gedacht. Man werde „gründlich arbeiten und auch unbequeme Fragen stellen“, so die Ausschussvorsitzende weiter.

Während ärztliche Berufsverbände den Start der Untersuchung begrüßten, gab es vereinzelt Kritik von Patientenverbänden und anderen Gruppen. Obwohl der Ausschuss plant, landesweit öffentliche Anhörungen abzuhalten, um so möglichst vielen Briten Gehör zu verschaffen, seien Patienten und besonders die Angehörigen von an COVID-19 verstorbenen Patienten „unterrepräsentiert“.

Gesundheitspolitische Beobachter in London erwarten, dass der Ausschuss nicht zuletzt das Londoner Gesundheitsministerium und die Regierung von Ex-Premier Boris Johnson dafür kritisieren wird, wie man im Königreich in der Anfangsphase der Pandemie mit dem Virus umging. Zunächst hatte man im Königreich versucht, möglichst schnell eine Herdenimmunität in der Bevölkerung herzustellen, was nach Ansicht von Virologen zehntausende Patientenleben kostete. (ast)

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