Geplantes Gesetz

Caritas fordert Stärkung der Suizidprävention

Der Bundestag arbeitet derzeit an einer Neuregelung der Sterbebeihilfe. Kirchliche Wohlfahrtsverbände mahnen eine behutsame und auf Suizidvorbeugung ausgerichtete Regelung an.

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Berlin. Bei der geplanten Neuregelung der Sterbebeihilfe ist nach Ansicht kirchlicher Wohlfahrtsverbände der Suizidprävention besondere Aufmerksamkeit zu schenken. „Es geht darum, Hilfe anzubieten, bevor der Suizid als einziger Ausweg erscheint“, sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, am Donnerstag.

In der Corona-Pandemie hätten Ängste und Einsamkeit in der Bevölkerung zugenommen – gerade bei den jungen Menschen, betonte Welskop-Deffaa. Bei älteren Menschen wachse mit der Energiekrise die Sorge, in Armut abzurutschen. Wer Suizidhilfe als „sozialverträglichen Schlusspunkt“ eines Lebens, das auf Selbstbestimmung und Selbstoptimierung angelegt gewesen sei, bewerbe, werde „in der aktuellen Situation für sein Angebot allzu leicht Nachfrager finden“.

Ängste und Einsamkeit nehmen zu

Nötig seien daher gesetzliche Regelungen, die die Stärkung der Suizidprävention und die Regulierung der Suizidhilfe „lebensdienlich verbinden“. Welskop-Deffaa reagierte damit auf Pläne der Politik, die Suizidassistenz in Deutschland neu zu regeln. Dazu liegen dem Parlament bislang drei Gesetzentwürfe vor. Auch Onkologen und Hämatologen hatten zuletzt eine bedachte Ausgestaltung der gesetzlichen Regelung angemahnt. Nötig macht diese ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Suizidhilfe vom Februar 2020. (hom)

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