Kommentar zur Testpflicht an Flughäfen

Cave: Trügerische Sicherheit

Reiserückkehrer aus Risikogebieten machen den Politikern große Sorgen. Eine kluge Teststrategie ist gefragt.

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:

Die zweite Corona-Welle ist die große Befürchtung von Politik und Medizin. Und auch der Bürger: Wohl niemand möchte einen neuerlichen Lockdown. Der Drang nach Normalität, nach Freiheit ist überall spürbar. Nicht nur am Frankfurter Opernplatz, wo wochenends Hunderte Jugendliche feiern – und das Fundament für einen möglichen Cluster schaffen. Auch der Wunsch vieler nach Sommer, Sonne, Strand, statt Heimurlaub auf Balkonien gehört dazu.

Die Bilder eng besetzter Kneipen in der Schinkenstraße in Palma de Mallorca aber geben zu denken. Wenn aus Frohsinn Leichtsinn wird, ist der nächste Corona-Cluster nicht weit. Verständlich, dass die Gesundheitsminister in Deutschland einem Corona-Import vorbeugen wollen. Reisefreiheit ist ein hohes Gut in einer liberalen Gesellschaft, eine Testpflicht ein geringeres Übel als heruntergelassene Schlagbäume.

Nur kann es beim punktuellen Testen direkt bei der Rückkehr nicht bleiben. Zu unsicher ist das Testergebnis. Falsch-negative Befunde bei Personen, die sich erst kürzlich angesteckt haben, könnte diese in trügerischer Sicherheit wiegen – und so den nächsten Cluster programmieren. Auch wird es, wenn mehr Menschen getestet werden, ob der Testspezifitäten von deutlich unter 100 Prozent mehr falsch-positive Testergebnisse geben.

Was es daher braucht, ist Aufklärung. Wirkliche Risikopersonen zu identifizieren, kann kein Test. Dafür braucht es Fachpersonal. Bestenfalls vom Gesundheitsamt. Zeit, den „Pakt für den ÖGD“ mit Leben, Geld und Personal zu füllen.

Schreiben Sie dem Autor: denis.noessler@springer.com

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